Die Bregys | Drei Generationen in Gampel – Heute mit Vater Guido Bregy
«Kam mit dem 14er-Töff»
Der 47-jährige Guido Bregy erzählt, wer ihn zum Besuch von Konzerten motiviert, wie er früher mit dem 14er-Töff zum Festivalgelände fuhr und inwiefern der Leuker Waldbrand auch für das Open Air Gampel prägend war.
Guido Bregy, wie lange arbeiten Sie nun schon hinter den Kulissen des Open Air Gampel mit?
«Ich bin seit 1993 Mitglied der Stützpunktfeuerwehr Gampel-Steg und seitdem eigentlich immer dabei.»
Welche Aufgaben warten vor Ort auf Sie?
«Als Feuerwehr-Kommandant engagiere ich mich im Notfallzentrum. Eine Woche vor Beginn des Festivals stellen wir unsere Räumlichkeiten auf und richten diese ein. Seit Donnerstag arbeitet die Feuerwehr im Schichtbetrieb. Es existieren drei Posten auf dem Festivalgelände, an denen je zwei Leute im Acht-Stunden-Dienst eingespannt sind. Vom Kommando aus absolvieren wir Zwölf-Stunden-Schichten, zeitübergreifend zu den anderen, damit immer eine Ansprechperson vor Ort ist.»
Hören Sie sich auch Konzerte an?
«Die Bands, die auftreten, sagen mir vom Namen her eigentlich nichts mehr. Manchmal motiviert mich meine Tochter dazu, mir ein Konzert anzuhören, weil ich die Musik sicher kenne. Oft ist das tatsächlich der Fall. ‘Die Toten Hosen’ beispielsweise habe ich mir auch zu Gemüte geführt. Ansonsten geht es mir eher um die Gesellschaft.»
Welche Erinnerungen haben Sie an die Anfänge des Festivals?
«Bei der ersten Austragung des Open Airs war ich 15 Jahre alt. Meine Kollegen und ich fuhren mit dem 14er-Töff zum Gelände, haben eine Cola getrunken und uns das Treiben angeschaut.»
Gab es damals auch kritische Stimmen?
«Vor allem ältere Leute hatten schon den Eindruck, dass mit dem Open Air gewisse Szenen nach Gampel gelockt würden. An einem Festival wurde ein Pensionierten-Tag organisiert, an dem alle über 65 Jahre einen Tag lang gratis eingeladen waren. Die Leute haben bei dieser Gelegenheit gesehen, dass alles sauber ist und keine Drogen auf dem Gelände sind. Das hat ein Umdenken mit sich gebracht und die Kritik hat darauf auch aufgehört.»
Was ist Ihnen aus den vergangenen Jahren besonders in Erinnerung geblieben?
«Für mich ist das zweifelsohne der Moment, als vor fast genau 15 Jahren der Wald in Leuk brannte. Auch unsere Feuerwehrleute wurden nach Leuk geschickt, um mitanzupacken. Ich selbst blieb in Gampel und war für den reibungslosen Ablauf des Festivals verantwortlich. Es war unglaublich eindrücklich, denn auch vom Gelände aus hat man gesehen, wie es in Leuk rauchte und brannte. Seit diesem Ereignis herrscht auf dem Gampjer Zeltplatz Feuerverbot. Das ist gut für uns, denn heute haben wir praktisch keine Feuer-bedingten Einsätze auf dem Gelände zu verrichten.»
Die Bregys aus Gampel sind eine Open-Air-begeisterte Familie: Grossvater Hans, Vater Guido und Tochter Alessandra arbeiten seit Jahren hinter den Kulissen des Festivals mit. In den Ausgaben des «Walliser Boten» vom Donnerstag, Freitag und Samstag berichten die drei über ihre persönliche Einstellung zum Open Air Gampel.
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