Einweihung | Das Schulhausgebäude in Binn wurde für rund drei Millionen Franken renoviert
Kämpferische Binner weihen ihr Schulhaus ein
Binn | Die Schüler der Gemeinde Binn dürfen sich auf ihre neuen Klassenzimmer freuen. Das frisch sanierte Schulhausgebäude wurde gestern feierlich eingeweiht. Die nächsten Jahre der Schule sind gesichert. Das sah auch schon mal schlechter aus.
Die Gemeindeverantwortlichen in Binn kämpfen seit Jahrzehnten um den Erhalt der Schule im Dorf. Die Primarschule in Binn stand schon mehrfach vor dem Aus. Bereits 1996 erreichte das Dorf die minimale Schüleranzahl von sieben Kindern nicht mehr. Die kreativen Gemeindeverantwortlichen starteten aber eine Inseratekampagne, dank derer sie neue Bewohner ins Dorf locken konnten, und mit diesen war die Mindestzahl wieder erreicht. Auch 2005/2006 waren wieder bloss sechs Schüler gemeldet. Mit einer Sondergenehmigung rettete der Kanton den Schulbetrieb aber schliesslich doch. Auch im Folgejahr erteilte der Staatsrat eine Sonderbewilligung. Die Schülerzahl hat sich in den Folgejahren wieder erholt. Im vergangenen Schuljahr besuchten zwölf Schulkinder die Primarschule in Binn. Vor einiger Zeit wurde schliesslich das Schulhaus selbst zum Politikum. Die letzte Renovation des Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert lag eine Ewigkeit zurück. Eine Renovation wurde immer dringlicher. Die Schule stand erneut auf der Kippe. Doch der Kanton sprach Mittel: «Es ist ein Glück für uns, dass uns der Kanton damals unterstützt hat», blickt Gemeindepräsidentin Jacqueline Imhof-Schmid zurück. Da das Gebäude für die Schule allein viel zu gross und damit zu teuer wäre, wurden in den Mauern auch das Tourismusbüro und ein Bistro einquartiert. «Mit der Mehrfachnutzung soll das Gebäude auch zu einem Treffpunkt für die Einwohner werden», sagt Imhof-Schmid.
Damit das Gebäude für rund drei Millionen renoviert werden konnte, half die Patenschaft für Berggemeinden mit über 700 000 Franken aus. Der Kanton übernahm einen Drittel des Schulhausbereichs, dessen Kosten sich auf 800 000 Franken belaufen. Weitere Mittel stammen von der Gemeinde sowie von Institutionen und weiteren Stiftungen.
Zumindest bis zum Schuljahr 2023/2024 soll die Mindestschülerzahl gewährleistet sein. Imhof-Schmid hofft, dass dank der gesicherten Schule wieder Familien nach Binn ziehen oder zurückkommen. «Ohne Schulhaus kann man auch keine Familien ins Dorf bringen», ist sie überzeugt.
Auch die Schüler haben jede Menge Freude an den neuen Räumlichkeiten. Nach den Feierlichkeiten rannten sie durch die Gänge, kletterten in die Schränke und erkundeten jeden Winkel. Die Schule in Binn lebt. Und die Gemeinde wird weiterkämpfen, dass das so bleibt.
mas
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