Bistum Sitten
Jean-Marie Lovey zum neuen Bischof ernannt
Am Dienstagvormittag wurde in Sitten Jean-Marie Lovey zum neuen Bischof ernannt. Der 64-jährige Propst der Augustiner Chorherren vom Grossen St. Bernhard übernimmt die Nachfolge des vor einem Jahr zurückgetretenen Bischof Norbert Brunner.
Vor über einem Jahr gab Bischof Norbert Brunner seinen Rücktritt von seinem Amt bekannt - zahlreiche potenzielle Kandidatennamen machten anschliessend die Runde. Das mediale Interesse am Dienstagvormittag war deshalb gross, als das Bistum Sitten am Sitz des Bistums bei der Kathedrale der Kantonshauptstadt zur Pressekonferenz einlud und den Nachfolger der Öffentlichkeit präsentierte.
«Deutschkenntnisse verbessern»
Nach dem aus dem Oberwallis stammenden Brunner wird nun wieder ein französischsprachiger Geistlicher dem Bistum Sitten vorstehen: Als neuer Bischof amtet künftig Jean-Marie Lovey. Sein Amtsantritt wird noch festgelegt, wie es an der Pressekonferenz heisst.
Mit dem Versprechen, seine Deutschkenntnisse im Rahmen seiner Amtsausführung zu verbessern, begrüsste der künftige Bischof die Anwesenden. «Jeder war ein Kandidat - es gab keinen Favoriten. Am Schluss des Auswahlverfahrens wurden drei Namen in die Schlussrunde 'gewählt'», erklärt Jean-Marie Lovey, der bisher Propst der Augustiner Chorherren vom Grossen St. Bernhard gewesen ist. Er habe Vertrauen auf die Zukunft, sagte der neu ernannte Bischof weiter.
Zahlreiche Herausforderungen
Auf den neu ernannten Bischof wartet im Wallis mit der im Juni lancierten Volksinitiative für die Trennung von Kirche und Staat eine weitere Herausforderung. Er finde es gut, dass es zu einer Abstimmung komme, sagte Lovey dazu. Das erlaube es der Bevölkerung, sich zu positionieren.
Bereits die Mittelschule absolvierte Lovey in Pully bei Lausanne am Kollegium Champittet der Chorherren des Grossen St. Bernhard. Nach einem Theologiestudium in Freiburg wurde er 1977 zum Priester geweiht.
Darauf war er zwölf Jahre Studentenseelsorger, bevor er weitere zwölf Jahre als Ausbilder tätig war. Zuerst am Priesterseminar der Chorherren in Freiburg, danach am Priesterseminar des Bistums Sitten in Givisiez FR.
Im 2001 wurde er Prior der Kongregation des Grossen Sankt Bernhard, bevor er 2009 zum Probst gewählt wurde. Als neu ernannter Bischof plädierte er für eine Kirche, die offen für den Dialog mit anderen Religionen ist.
In spätestens drei Monaten im Amt
Nachdem der neue Bischof von Sitten vom Papst ernannt ist, wird dieser die offiziellen Mitteilungen veranlassen. Der Amtsverzicht von Bischof Norbert Brunner tritt am Tage der Amtsübernahme durch seinen Nachfolger in Kraft. In spätestens drei Monaten soll Lovey die Weihe nach Kirchenrecht erhalten.
Norbert Brunner wurde am 1. April 1995 zum Bischof ernannt und am 9. Juni 1995 zum Bischof geweiht. Er hatte seinen Amtsverzicht nach 40 Jahren im Dienste der Bistumsleitung angeboten. Er war von 1972 bis 1987 Bischöflicher Kanzler, von 1988 bis 1991 Bistumsverwalter, von 1991 bis 1995 Generalvikar und seit 1995 Bischof von Sitten. Damit arbeitete Bischof Norbert Brunner fast während seines ganzen Priesterlebens im Dienste der Bistumsleitung.
Zum Bistum gehört zudem ein Teil des Waadtländer Bezirks Aigle. Das Bistum zählt 257'000 Katholiken und Katholikinnen, davon stammen 72'000 aus dem deutschsprachigen Oberwallis.
(Mit Material von SDA)
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