Verkehr | Pilotprojekt im Chablais
Scanner warnt Automobilisten vor Wild
Jährlich passieren in der Schweiz Tausende von Wildunfällen. Die Gefahr besteht grundsätzlich zu jeder Tages- und Jahreszeit. Aktuell ist besondere Vorsicht geboten.
Draussen ist es bereits dunkel, die Scheinwerfer erhellen die Umgebung und plötzlich zwei leuchtende Augen am Strassenrand. Eine Situation, welche wohl schon fast jeder Automobilist einmal erlebt hat. Glücklich, wer eben diese reflektierenden Augen nur von Weitem sieht und sie nicht plötzlich direkt vor dem Wagen hat. Wildunfälle sind auch im Wallis keine Seltenheit. Gerade im Herbst und Winter ist besondere Vorsicht geboten.
Sollte es trotz angepasster Fahrweise trotzdem zu einer Kollision mit einem Tier kommen, rät Mathias Volken, Mediensprecher der Kantonspolizei: "Unverzüglich anhalten, den Warnblinker einschalten und noch bevor man die Polizei kontaktiert, die Unfallstelle sichern." Als Automobilist sollte man sich dem Wild gemäss Volken nicht nähern. Und es auf keinen Fall verfolgen. "Dies ist die Aufgabe der Wildhüter." Eine Kollision mit einem Tier muss auf jeden Fall gemeldet werden.So will es das Gesetz.
Rolf Kuonen wird als Wildhüter bei solchen Vorfällen aufgeboten. Zu Spitzenzeiten gar fünf Mal pro Woche. "Lebt das Tier an der Unfallstelle noch, erlösen wir dieses. Ist das Tier geflüchtet, dann nehmen wir die Verfolgung auf." Auch Kuonen rät: "Die Automobilisten sollen sich dem Tier nicht nähern. Auch fotografieren sollte man unterlassen." Die Tiere würden unter Schock stehen. Nähern sich Menschen, würden die Tiere oftmals mit letzter Kraft flüchten und dann leidend verenden.
Damit es gar nicht erst zu Kollisionen kommt, können verschiedene Massnahmen zum Zug kommen. "Wir haben verschiedene Wildwarnsysteme, welche auf die Tiere einwirken. Optische Geräte und akustische Wildwarngeräte. Aber auch Duftzäune und spezielle Bänder kommen zum Einsatz." Im Chablais läuft diesbezüglich ein Pilotprojekt. "Die meisten Wildwarnsysteme wirken auf das Tier ein. Beim neuen Projekt wird die Umgebung von einem speziellen Gerät gescannt und gibt beim Erkennen von Wildtieren Signale an die Automobilisten ab." Eine zweite Projektphase beginnt im Februar.
ip
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar