Abklärungszentrum | Prozentuale Zunahme der positiven Testresultate bei Risikopatienten im Zeughaus Kultur
«Innovative Funktionsweise bewährt sich»
Die Abklärungen im «Corona-Zentrum» im Zeughaus in Glis zeigten bisher, dass eine Vielzahl der eingewiesenen Patienten mit dem COVID-19-Virus infiziert sind. Das Abklärungszentrum in Visp bei der Automobilkontrolle wäre bei Bedarf betriebsbereit.
Das Abklärungszentrum im Briger Zeughaus Kultur war im Rekordtempo aus dem Boden gestampft worden. Erklärtes Ziel war und ist es, Risikopatienten von anderen Patienten der Arztpraxen zu trennen, um diese nicht zusätzlich zu gefährden.
Hausärzte aus dem gesamten Oberwallis können Patienten ins Zentrum einweisen. Ausschliesslich solche mit Husten, Fieber oder Atembeschwerden. Diese sollen wenn immer möglich selbständig im eigenen PW zum Zentrum fahren. «Bisher haben wir praktisch nur positive Rückmeldungen erhalten, die innovative Funktionsweise des Gliser Abklärungszentrums mit direkter geschützter Online-Zuweisung bewährt sich und wird nun progressiv auch in den Unterwalliser Zentren implementiert werden», sagt Dr. Monique Lehky Hagen, Präsidentin der Walliser Ärztegesellschaft.
Potenzielle Corona-Patienten melden sich auf Anweisung ihres Hausarztes im Abklärungszentrum. Gemäss Silvan Lorenz, Kommandant Zivilschutz Region Brig, sind es rund ein Dutzend Patienten pro Tag. Der Zivilschutz unterstützt den Betrieb der Walliser Ärztegesellschaft mit drei Personen: «Unsere Aufgabe ist es, im IT-Bereich und bei der Logistik Hilfe zu leisten», erklärt Lorenz.
Zahlen der Patienten fluktuieren je nach Zentrum
Was die genaue Anzahl der Patienten betrifft, sagt Dr. Lehky Hagen: «Die Zahlen fluktuieren je nach Zentrum und nach Stand der Implementierung. Zur Zeit liegen diese Daten noch nicht vor, was jedoch Ende nächste Woche der Fall sein sollte.» Dann würden die Daten auch sinnvoll zum Monitorisieren der Funktionsweise verwendet werden können.
Es seien bereits etliche Tests entsprechend den Empfehlungen des BAG bei Patienten durchgeführt worden: «Die prozentuale Zunahme der positiven Testresultate zeigt, dass die Teste wirklich dann durchgeführt werden, wenn es wirklich indiziert ist», führt Lehky Hagen weiter aus.
Gemäss Lorenz stösst man in Brig-Glis noch nicht an die Kapazitätsgrenzen. Würde das Zentrum zu stark ausgelastet, stünde ein zweites Zentrum in Visp bereit. Gemäss dem Kommandanten des Zivilschutzes ist im Gebäude der Automobilkontrolle in Visp West ein Raum für derartige Abklärungen eingerichtet.
Die Korps des Zivilschutzes Region Brig und Visp unterstützen auch Altersheime im Oberwallis und die Spitäler in Brig-Glis und Visp. Wer zudem die 144 wählt und sich als mutmasslicher Covid-19-Patient ausweist, wird in speziell ausgerüsteten Fahrzeugen des Zivilschutzes transportiert – insofern diese nicht liegend transportiert werden müssen.
Was die Einweisungen ins Brig-Gliser Abklärungszentrum betrifft, so mussten gewisse Prozeduren in den Einzelpraxen angepasst werden, wie auch Optimierungen bei den Zuweisungsmodalitäten und kurzfristige Anpassungen bei den Dienstplänen gemacht werden: «Da die Teams und die Personalkonstellationen häufig wechseln, braucht es etwas mehr Einarbeitungszeit - dafür ist man aber für zukünftige Szenarien besser gewappnet» erklärt Lehky Hagen.
Berset würdigt Arbeit der Walliser Ärztegesellschaft
Die Abklärungszentren würden sich demnächst an einer geplanten ambulanten wissenschaftlichen Chloroquinstudie beteiligen. Lehky Hagen: «Diese liegt uns sehr am Herzen und gibt unseren Walliser Patienten die Möglichkeit, von einer wahrscheinlich sinnvollen Therapie in einem protokollierten und überwachten Rahmen frühzeitig profitieren zu können.»
Bundesrat Alain Berset hat gestern am Rande seines Besuchs im Wallis die Arbeit der Walliser Ärztegesellschaft und damit die Bedeutung der ambulanten Versorgung zur Vermeidung der Überlastung der Spitäler ebenfalls gewürdigt.
Daniel Zumoberhaus
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