Bergsteigen | Andy Steindl hat neuen Speed-Rekord aufgestellt
In vier Stunden von Zermatt aufs Matterhorn – und zurück
Der Walliser Bergführer und Alpinist Andy Steindl hat einen neuen Rekord am Matterhorn aufgestellt. Drei Stunden, 59 Minuten und 52 Sekunden benötigte er, um vom Kirchplatz Zermatt auf den Gipfel des Matterhorns und wieder zurück zu gelangen.
Andy Steindl hat einen neuen Rekord im Speed-Bergsteigen aufgestellt. Am vergangenen Montag sprintete der 29-jährige Bergführer und Alpinist in vier Stunden vom Kirchplatz Zermatt (1616 m ü.M.) auf den Gipfel des Matterhorns (4477.5 m ü.M.) und wieder nach Zermatt zurück.
Die gemessene Zeit für 2861.5 Höhenmeter und 22.8 Kilometer: 3:59:52. Diese Zeit benötigen normale Bergsteiger, um von der Hörnlihütte (3260) aus den Gipfel zu erreichen. Damit unterbietet Steindl auf seiner Solo-Tour seinen Rekord für die Strecke Zermatt-Matterhorn von 2011 um knapp 20 Minuten. Zugleich verbessert er seine Bestzeit von der Hörnlihütte auf den Gipfel und zurück aus dem Jahr 2011 um zehn Minuten auf 1:45:37.
«Die Schwierigkeit bei diesem Projekt war, stets fokussiert zu bleiben. Das ist nicht bei allen Stellen gleich einfach», sagt Steindl zu seinem neuesten Matterhorn-Rekord. «Insbesondere beim Abstieg muss die Konzentration enorm hoch bleiben. Die Luft ist hier dünn, du hast den Gipfel erreicht, doch jetzt gilt es, das Tempo für den Abstieg hoch zu halten.» Ungesichert mit hohem Tempo den Berg hinunter, das sei wohl das Schwierigste und zugleich das Gefährlichste an der Mission, so Steindl.
Den Anzeichen von Krämpfen beim Abstieg trotzte er mit eisernem Willen. Und am Ziel blieb er acht Sekunden unter den angestrebten vier Stunden. «Mit diesem Rekord habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Ich freue mich riesig – auch wenn im Moment der ganze Körper schmerzt», strahlt Steindl.
Vor seinem Rekordversuch stand Steindl schon 88 Mal auf dem Gipfel des wohl meist fotografierten Berges der Welt. Das erste Mal mit 14 Jahren mit seinen Eltern. Das Projekt Zermatt-Matterhorn-Zermatt in vier Stunden wollte Steindl seit 2012 realisieren. Doch entweder waren die Verhältnisse nicht ideal oder seine physische Verfassung liess einen Versuch nicht zu.
Steindl ist spätestens nach seinem 5x4000-Rekord von 2015 über die Alpinistenszene hinaus bekannt. Damals bezwang der Zermatter fünf 4000er zwischen Zermatt und Saas Fee in weniger als acht Stunden. Im gleichen Jahr meisterte Steindl zudem auf der so genannte «Spaghetti-Tour» mit Ueli Steck 17 Viertausender in 14,5 Stunden.
pd/map
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