Immobilienmarkt | WKB und WIK nennen Trends auf dem Walliser Markt
Leerstände drücken auf die Mieten
Die Walliser Kantonalbank (WKB) und die Eigentümervereinigung WIK haben am Dienstag ihren Indikator 2019 für den Walliser Immobilienmarkt publiziert.
Die neue Ausgabe zeige einmal mehr, dass es im Wallis nicht nur einen Markt, sondern je nach Region und Wohnungsart (Einfamilienhäuser, Stockwerkeigentums- und Mietwohnungen) sehr unterschiedliche Immobilienmärkte gibt, schreibt die WKB in einer Medienmitteilung.
Es lassen sich fünf Haupttrends ausmachen. So hat sich die Preissituation für Eigentumswohnungen stabilisiert. Seit dem Höchststand im Jahr 2017 sind die Walliser Eigenheimpreise kontinuierlich gesunken. Erstmals seit sechs Monaten sind heute wieder steigende Preise zu beobachten, so die WKB. Dies entspricht einem allgemeinen Trend: Genauer gesagt, die Preise im französischsprachigen Wallis sind rückläufig, während sie im Oberwallis weiter steigen. Trotz einiger Korrekturen in den Vorjahren bleiben die langfristigen Preise im Wallis wie in der übrigen Schweiz hoch. Innerhalb von 20 Jahren sind die Preise der Stockwerkeigentumswohnungen und Einfamilienhäuser im Kanton um 80,6 Prozent beziehungsweise 70,4 Prozent gestiegen.
Ein zweiter Trend: Stockwerkeigentumswohnungen stehen hoch im Kurs. Trotz der steigenden Preise (im Wallis +0,9 Prozent in den letzten sechs Monaten) sind Stockwerkeigentumswohnungen preislich attraktiver als Einfamilienhäuser. Heute besitzt ein Viertel der kantonalen Bevölkerung eine solche Wohnung womit das Wallis in dieser Kategorie den Spitzenplatz belegt. Der Preis einer typischen Stockwerkeigentumswohnung kann je nach Standort stark variieren. So kostet eine Musterwohnung von 120 Quadratmetern in Sitten 665'000 Franken und in Zermatt 957'000 Franken.
Der dritte Trend: Die Preise für Einfamilienhäuser sanken in einem Jahr um rund 1,7 Prozent. Die WKB stellt deswegen die Frage, ob der Traum vom eigenen Haus auch im Wallis an Glanz verloren hat? Als Gründe für den Preisrückgang macht die Bank unter anderem die schärferen Kreditbedingungen und ein Überangebot an Neubauten dieser Art aus. Die Abwärtsentwicklung zeigt jedoch Anzeichen einer Stabilisierung, heisst es weiter. Im Durchschnitt wird ein Musterhaus aktuell zu Preisen run um 750'000 Franken gehandelt, wobei auch hier die Unterschiede je nach Region sehr gross ausfallen können.
Der vierte Trend: Die hohe Leerstandsquote drückt auf die Mieten. Dies, obwohl die Leerstandsquote im Wallis zwischen Juni 2018 und Juni 2019 erstmals seit fast 10 Jahren von 2,4 auf 2,1 Prozent sank. Trotz dem Rückgang liegt die kantonale Quote nach wie vor deutlich über dem Landesdurchschnitt von 1,7 Prozent und auch über der 1,5-Prozent-Marke, bei der man von einem ausgeglichenen Markt spricht. Der hohe Mietwohnungsanteil setzt die Mieten unter Druck.
Der fünfte Trend: Die Bautätigkeit ist nach wie vor sehr hoch. In nur fünf Jahren wurden im Wallis 20'000 neue Wohnungen gebaut. Dies entspricht gemäss WKB einem Wachstum von 1,8 Prozent – der Schweizer Durchschnitt liegt bei 1,4 Prozent. Je nachdem, wie sich die Bevölkerungszahl in den nächsten Jahren entwickelt, könnten zukünftig noch weitere Preiskorrekturen folgen.
Die detaillierte Analyse wurde vom Informations- und Ausbildungszentrum für Immobilien IAZI AG durchgeführt.
pd/mas
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