Busdrama von Siders
Im Gedenken an die Opfer des Busunglücks
In Siders wurde am Mittwochabend an einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche Sainte-Croix den Opfer des tragischen Busunglücks vor einem Jahr gedacht. In einer emotionalen Rede wandte sich Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten an die Familien, Angehörigen und die Bevölkerung.
Mehrere hundert Personen haben am Mittwochabend an einer ökumenischen Gedenkfeier in der Kirche St-Croix in Siders den 28 Opfern des vor einem Jahr verunglückten belgischen Reisecars gedacht. Die emotionale Feier stand unter dem Zeichen der Hoffnung. Einer der bewegendsten Momente der Gedenkfeier war das Verlesen eines Briefes der Eltern der bei dem Busdrama ums Leben gekommenen Kinder aus dem belgischen Lommel. Darin danken sie der Schweiz für «die Hilfe und die Pflege», die sie ihren Kindern vor einem Jahr geleistet habe.
In ihrer Trauerrede wandte sich auch Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten mit emotionalen Worten an die Anwesenden: «Es ist heute genau ein Jahr her, seit dieser schwere Car-Unfall unser aller Leben verändert hat. Bestürzung, Betroffenheit, Schmerz und Trauer haben seit dem 13. März 2012 die Tage, Wochen und Monate bis zum heutigen Tag überschattet. Nichts ist mehr, wie es einmal war, es gibt nur noch eine Zeit vor und eine Zeit nach diesem Unfall, bei dem 28 Menschen ihr Leben verloren haben, 22 davon Kinder aus Belgien und Holland, die nicht mehr nach Hause zurückgekehrt sind.»
Die Regierung und die gesamte Bevölkerung des Kanton Wallis könnte das Leid und die Trauer der Trauerfamilien und Angehörigen in Belgien und Holland nur erahnen.
«Bis zum heutigen Tag können wir Ihnen nur unser Mitgefühl und unsere Solidarität bezeugen. Es ist aber auch eine tiefe Ohnmacht da, Ihnen in Ihrem Schmerz und in Ihrer Trauer nicht helfend zur Seite stehen zu können. Deshalb möchte ich an dieser Stelle allen Menschen von ganzem Herzen danken, Sie in Holland und Belgien stützen und unterstützen, für Sie da sind und Ihnen dabei helfen, dass Ihr Schmerz erträglich wird. Der französische Schriftsteller Victor Hugo hat einmal gesagt: 'Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.' Von ganzem Herzen wünsche ich allen Familien und allen Betroffenen dieses Unglücks, dass sich der Nebel von Schmerz und Trauer in die Helle vieler schöner Erinnerungen lichtet. Vor allem wünsche ich Ihnen, dass sie in schweren Stunden immer wieder spüren dürfen: '… aber du bist überall, wo wir sind'», so Waeber-Kalbermatten abschliessend.
An der Gedenkfeier nahmen Walliser Politiker sowie die Botschafter Belgiens und der Niederlanden teil. Die Walliser Regierung war neben Waeber-Kalbermatten mit Staatsrat Jean-Michel Cina vertreten. Von der Stadt Siders war Stadtpräsident François Genoud anwesend.
Der belgische Reisecar war am 13. März 2012 im Tunnel der Autobahn A9 nahe Siders frontal in die Wand einer Nothalte-Nische geprallt. Dabei verloren 22 Kinder und 6 Erwachsene ihr Leben. Weitere 24 Kinder wurden teils schwer verletzt.
In Belgien wird einen Tag nach der Gedenkfeier in Siders mit der Enthüllung eines Kunstwerkes in Lommel, woher die meisten verunfallten Primarschüler stammten, des Dramas gedacht.
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