Hotellerie | Wegen Felssturz in der Schöllenenschlucht und starkem Franken
Hotel Belvédère in Gletsch bleibt geschlossen
Das historische Hotel Belvédère am Furkapass empfängt in diesem Sommer keine Gäste. Der Pächter stieg kurzfristig aus dem Vertrag aus.
«Der Grund für die Schliessung des Hotels in diesem Sommer liegt hauptsächlich beim Felssturz zwischen Göschenen und Andermatt vom 20. Mai. Die direkte Zufahrt unseres Hauptzubringers von Luzern her war schlagartig nicht mehr möglich», sagt Philipp Carlen von der Besitzerfamilie Carlen auf Anfrage. Erst seit letztem Wochenende fliesst der Verkehr wieder über die gewohnte Route Richtung Goms.
Gletschergrotte bleibt offen
«Die ersten Prognosen deuteten aber darauf hin, dass die Sperrung vermutlich bis Ende Juli dauert. Zu diesem Zeitpunkt wäre die kurze Sommersaison des Hotels bereits zur Hälfe vorbei gewesen.» Laut Carlen stieg der Pächter infolge aufgrund der schlechten Rendite-Aussichten aus dem Vertrag aus. Hinzu kam die Frankenstärke, die zu zahlreichen Stornierungen von Gästen aus den Nachbarländern geführt hätten.
Der angegliederte Betrieb einer Gletschergrotte, die ebenfalls im Besitz der Familie Carlen ist, wird hingegen auch diesen Sommer offen sein. Obwohl auch hier die Besucherzahlen bis anhin aufgrund der Schliessung der Strasse in der Schöllenenschlucht litten. «Da auch der Restaurationsbetrieb im Belvédère geschlossen bleibt, rechnen wir zumindest mit mehr Gästeaufkommen bei der Buvette bei der Gletschergrotte», so Carlen.
Diese wird seit 1870 jedes Jahr neu in den Rohnegletscher geschlagen. Besucher kommen auf einer Länge von 100 Metern in den Genuss des Innenlebens des Rhonegletschers. «Aufgrund des stetig schmelzenden Gletscher wird der Aufwand, die Grotte zu betreiben, immer grösser.» Trotzdem will die Familie Carlen die beliebte Touristenattraktion auch in Zukunft aufrechterhalten.
Suche nach neuem Pächter
Das Hotel Belvédère wurde 1892 von der Hotelierdynastie Seiler aus Zermatt erbaut. 1985 ging es im Hinblick auf einen künftigen Stausee in Gletsch in den Besitz des Kantons Wallis über. 1988 kaufte es die Familie Carlen, nachdem es zuvor während zehn Jahren unbewirtschaftet blieb.
Nach Renovationsarbeiten öffnete das Hotel im Jahr 1990 mit über 40 nostalgisch eingerichteten Zimmern wieder seine Türen. Gleichzeitig bot das geschichtsträchtige Haus den Rahmen für Kunstausstellungen und Konzerte und wurde derart während 20 Jahren von der Familie Carlen selbst betrieben.
Seit vier Jahren wird das Hotel verpachtet. «Wir haben das Pachtverhältnis im Sommer 2014 allerdings aufgelöst, weil die Hotelführung nicht unseren Vorstellungen entsprach. Nach dem vorzeitigen Ausstieg des neuen Pächters suchen wir nach einer Lösung für die Zukunft», so Carlen. Denn eine dauerhafte Schliessung kommt für Carlen nicht in Betracht.
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Kommentare
Kaethi Weber - ↑10↓5
Guten Tag, wir wollten am 30. September 2016 wieder im Hotel Belevedere übernachten, wurden aber enttäuscht, da das Hotel geschlossen war. Wir hoffen sehr, dass sie wieder einen passenden Pächter finden und somit das Hotel wieder eröffnen in der nächsten Saison.
Mit freundlichen Grüssen. K. Weber
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Eggerschwiler HaPe - ↑8↓6
Ich habe dort vor 7 Jahren mal übernachtet und es war so schön in dieser Bergwelt, dass ich im letzten Sommer das wiederholen wollte, und leider enttäuscht wurde durch die schliessung. Ich freute mich dann auf den sommer 2016, und musste nun erneut feststellen dass ich diesen Sommer wieder nicht dort übernachten kann. Ich würde mich sehr freuen wieder einmal dort zu übernachten, denn es war einfach herrlich, auch mit dem frühstück im Rosenzimmer. Danke gruss H.P. Eggerschwiler
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