Simplon
Hotel Bellevue bleibt leer
Um das Hotel Bellevue auf dem Simplonpass ist es still geworden. Fehlende Bewilligungen verunmöglichen etwaige Pläne für das Hotel, das lange Zeit als mögliches Asylzentrum gehandelt wurde.
Vor über zwei Jahren wurde bekannt, dass das leerstehende Hotel «Bellevue» auf dem Simplonpass mehrere Dutzend Asylbewerber beherbergen soll, was auf teils heftige Reaktionen in der Bevölkerung und der Politik gestossen war. Rechtlich warf das Zentrum Fragen auf - das Hotel «Bellevue» steht in der Zone für touristische Bauten und Anlagen und in einer Lawinenzone.
Bedarf einer Umzonung
Wie der Gemeindepräsident von Simplon-Dorf, Martin Rittiner, auf Anfrage von 1815.ch erklärt, zog man das Dossier um das geplante Asylzentrum damals aufgrund der Raumplanung und weiteren Fragen juristisch weiter. Das Gutachten ergab, dass eine Nutzung als Asylzentrum einer Umzonung bedarf - erst danach kann eine Betriebsbewilligung der Gemeinde erfolgen.
Fakt ist, dass weder vom Besitzer noch vom Kanton ein Gesuch vorliegt, betont der Simpiler Gemeindepräsident. «Wenn ein solches Gesuch bei der Gemeinde vorliegt, würde dies vom Gemeinderat behandelt und anschliessend der Urversammlung unterbreitet. Dort würde die Bevölkerung dann entscheiden, ob eine solche Umzonung gemacht werden soll oder nicht. Erst dann kann die Gemeinde die entsprechende Bewilligung erteilen.»
Vom Vorgänger erhalten
Die Patenterteilung für den Betrieb des Bellevue als Hotel übernahm der jetzige Besitzer - ein Tessiner Architekt - von seinem Vorgänger. Dieser erhielt die Bewilligung vor rund fünf Jahren, so Rittiner. Nachdem das Hotel mehrere Jahre leer stand, wandelte der Tessiner Besitzer das Gebäude in ein Selbstbedienungsrestaurant um, welches aber kurz darauf wieder geschlossen wurde.
Kurz danach erfolgte die Vertragsschliessung mit dem Kanton Wallis, um das Hotel in ein Asylzentrum umzubauen. Weil aber die entsprechende Bewilligung zu diesem Zwecke nicht vorhanden war, sah sich der Kanton gezwungen, den Vertrag wieder aufzulösen. Seit April 2012 weiss auch die Gemeinde Simplon-Dorf nicht, wie es mit dem Hotel auf dem Simplonpass weitergeht, weil die Verhandlungen mittlerweile Kantonsangelegenheit sind.
Kein Kontakt mit Hotelbesitzer
Mit dem Besitzer des Hotels steht die Gemeinde praktisch nicht mehr in Kontakt. Doch die Stromrechnung und Gebäudesteuern werden jeweils pünktlich bezahlt. Das letzte Mal gesehen hat der Gemeindepräsidenten den Tessiner Architekten vor rund zwei Jahren - als die Diskussion um eine Einrichtung eines Asylzentrums begann. Selbst äussert sich der Architekt gegenüber 1815.ch nicht zur aktuellen Thematik.
Beim Kanton heisst es auf die entsprechende Anfrage hin, dass das Dossier um die Thematik Asylunterkunft auf dem Simplonpass in Bearbeitung ist. Zur gegebenen Zeit will man darüber via Medien kommunizieren.
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