Wetter | Schweiz steht eine tagelange Hitzewelle bevor
Im Wallis war es am heissesten
Die Schweiz schwitzt: Am Dienstag sind die Temperaturen verbreitet auf über 30 Grad gestiegen. In den kommenden Tagen dürften es gar über 35 Grad Celsius werden. Der Bund warnt deshalb vor den Gefahren einer Hitzewelle.
Es bleibe mindestens bis Sonntag "überall sehr heiss", hiess es am Dienstag auf dem Naturgefahrenportal des Bundes. Deshalb gilt in einigen Teilen der Schweiz die vierte von insgesamt fünf Gefahrenstufen, was bedeutet, dass eine Hitzewelle von mindestens fünf Tagen bevorsteht, welche die Gesundheit gefährden kann.
Am Dienstag zeigte das Thermometer bei heisser und trockener Luft verbreitet über 30 Grad. Am heissesten war es im Wallis. Die höchste Temperatur wurde laut dem Wetterdienst MeteoNews am späteren Nachmittag mit 33,2 Grad in Sitten gemessen. In Visp VS gab es 32,6 Grad, in Aarau 31,0, in Genf 30,7, in Basel, Luzern und Interlaken BE 30,4 Grad.
Die hohen Temperaturen haben auch die Ozonbelastung ansteigen lassen. In Teilen des Mittellandes wurde der Grenzwert am Dienstag leicht überschritten. Da es noch einige Tage heiss bleiben werde, dürfte die Ozonbelastung noch ein wenig zunehmen, sagte Richard Ballaman vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Derzeit sei die Lage aber noch nicht beunruhigend.
Extreme Hitze in der Westschweiz
Am Mittwoch dürfte das Thermometer in vielen Regionen unterhalb von 600 Metern gar auf 33 bis 37 Grad klettern. Ende der Woche kommt voraussichtlich etwas feuchtere und damit schwülere Luft in den Alpenraum. Gewitter könnten lokal für eine kurze Abkühlung sorgen, wie MeteoSchweiz mitteilte. Dennoch bleibe es bis mindestens Sonntag sehr heiss.
Am stärksten unter der Hitze ächzen dürfte die Westschweiz, inklusive das Wallis. Aber auch in der Region Basel und im Tessin gilt Gefahrenstufe 4. Im Mittelland und Teilen der Alpen ist gemäss Stufe 3 mit "markanter Hitze" zu rechnen. Einzelne Westschweizer Kantone hatten bereits am Montag Hitzewarnungen ausgegeben.
Verantwortlich für die Hitzewelle ist ein Hochdruckgebiet über Mittel- und Südeuropa. Dieses hat Spanien, Portugal und Südfrankreich bereits in den vergangenen Tagen Höchsttemperaturen von 30 bis 40 Grad beschert.
Im Schatten bleiben, viel trinken
Nicht alle Menschen verkraften die Hitze gleich gut. Schwangere Frauen, Kleinkinder und ältere sowie kranke Personen reagieren im Allgemeinen empfindlicher auf hohe Temperaturen. Zu den typischen Hitze-Beschwerden gehören Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Übelkeit und Erbrechen.
Das Naturgefahrenportal empfiehlt, Aktivitäten im Freien auf Morgen- und Abendstunden zu beschränken und körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Am Besten bleibt man im Schatten und schützt sich vor direkter Sonneneinstrahlung mit Sonnencreme, luftigen und hellen Kleidern sowie Kopfbedeckungen.
Wichtig sei es auch, genug zu trinken - 1,5 bis 2 Liter pro Tag lautet hier die Empfehlung - bei körperlicher Anstrengung mehr. Man sollte auch daran denken, den Salzverlust auszugleichen. Eine kühlende Dusche oder ein Bad dürfte ebenfalls erfrischen.
Intensive Hitzeperioden sind in den vergangenen Jahrzehnten häufiger geworden, wie dem MeteoSchweiz-Blog zu entnehmen ist. Auch Regionen, die früher kaum Hitzewellen kannten, müssten heute "mehr oder weniger regelmässig damit rechnen". Gemäss den vorliegenden Klima-Szenarien sei auch in der Schweiz bis Ende des Jahrhunderts eine starke Zunahme von Hitzeperioden "sehr wahrscheinlich".
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