Wissenschaft | Effiziente und schnelle Methode ausgearbeitet
Schwachpunkte von Stromnetzen rascher erkennen
Die Fachzeitschrift «Science Advances» veröffentlichte eine Studie einer Forschungsgruppe der Hes-so Valais/Wallis. Eine grosse Ehre für Dozent Philipe Jacquod und sein Team.
Welches Elektrizitätswerk würde, falls es plötzlich abgeschaltet würde, die meisten Störungen auf dem Stromnetz erzeugen? Antworten auf diese Frage liefern Melvyn Tyloo, Laurent Pagnier und Philippe Jacquod in ihrer neusten Studie, die letzte Woche in der Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlicht wurde.
Diese Problem sei nicht neu. "Stellen Sie sich eine Gruppe von Freunden vor. Einer von ihnen stirbt. Daraufhin verlieren die anderen den Kontakt. Weshalb? Weil es sich um den Schlüsselakteur handelte, der die Verbindung zwischen allen sicherstellte", erläutert Philippe Jacquod. Aufbauend auf diesem Prinzip haben die drei Doktoren der theoretischen Physik eine neue Methode erarbeitet, die eine effiziente Erkennung der Schlüsselakteure eines Stromnetzes ermöglicht.
Die erneuerbaren Energien haben gemäss Mitteilung einen grossen Einfluss auf die Stromlandschaft. Es wird immer mehr photovoltaische und Windenergie erzeugt, was die Stromnetze vor neue Herausforderungen stellt, insbesondere aufgrund der Vielzahl an kleinen Produzenten, die sie beliefern, sowie der intermittierenden
Produktion dieser Energien.
Um die Schwachpunkte der Stromnetze angesichts dieser Entwicklungen zu identifizieren und somit potenziell kritischen Situationen vorzugreifen, wurden mehrere Forschungsprojekte durchgeführt. Die Studie von Melvyn Tyloo, Laurent Pagnier und Philippe Jacquod geht noch einen Schritt weiter, indem sie gemäss Schreiben eine neue, effiziente Methode bietet. Um die Schwächen eines Stromnetzes zu identifizieren, führen Betriebe wie Swissgrid numerische Simulationen der Auswirkungen eines plötzlichen Ausfalls eines Elektrizitätswerks oder der Unterbrechung einer Stromlinie durch. Diese Methode sei zwar zuverlässig, aber sehr zeitaufwändig. "Besteht das Risiko eines bevorstehenden Ausfalls, würden diese Simulationen viel zu lange dauern, um wirklich nützlich zu sein. Im Rahmen unserer Studie haben wir eine effiziente und viel schnellere Methode ausgearbeitet", so Jacquod.
ip
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