Ringkuhkampf | 170 Tiere lancieren Stechfestsaison im Oberwallis
«Tokyo» aus Turtmann gewinnt Herbstmatch im Goler
Nach dem Nationalen Finale in Aproz 2018 und nach der diesjährigen Alpsömmerung haben Eringerzüchter und Tiere am Sonntag in der Goler-Arena in Raron die neue Ringkuhkampf-Saion im Oberwallis in Angriff genommen.
Gemäss Viehliste sind für den ersten Oberwalliser Ringkuhkampf der Saison 2018/2019, bei dem sich Halter und Tiere fürs «Kantonale» in Aproz am 4. und 5. Mai 2019 qualifizieren können, rund 170 Tiere angemeldet. Mit den Ausscheidungskämpfen in der Kategorie Rinder, in der insgesamt 47 Tiere gelistet sind, fiel gegen 9.30 Uhr sodann der Startschuss in die neue Stechfestsaison. Gekämpft wurde ausserdem in der Kategorie Erstmelken (31 Tiere) und in drei Kategorien Kühe, in welche die insgesamt 96 aufgebotenen Tiere je nach Gewicht eingeteilt wurden.
Kategorie 1 Kühe
Bei den schwersten Kühen wurden insgesamt 14 Tiere in die Arena geführt, sodass wiederum nur sechs Tiere einen Startplatz für Aproz 2019 erhielten. Sobald diese «losgelassen» fanden sich sogleich zahlreiche Paarungen, die Kategorie-1-Kühe waren kampfbereit. So auch «Celine» von Ruppen Roger und Medard aus Naters gegen «Venga» von Williner Fabienne und Toni aus Visp, welche sich in der Mitte der Arena rund eine halbe Stunde erbittert bekämpften. Schliesslich war «Celine» mit 734 Kilogramm das überlegene Tier und wurde danach aus dem Ring genommen. Auch «Venga» wurde von Williner Toni nach dem kräftezehrenden Kampf aus der Arena geführt und klassierte sich auf dem 3. Platz.
1. «Tokyo», Gebrüder Jäger, Turtmann
2. «Diane», Familie Heinzmann Fabian, Visperterminen
3. «Venga», Williner Fabienne und Toni, Visp
4. «Celine», Ruppen Roger und Medard, Naters
5. «Santana», Geschwister Zurbriggen, Saas-Grund
6. «Tigre», Wyssen Christian, Unterbäch
7. «Canaille», Carlo Bregy, Unterbäch
Kategorie 2 Kühe
In der Kategorie 2 Kühe gab es gleich drei Tiere, welche sich auf dem ersten Platz klassierten. Sowohl «Caba» von Kobel Sabine aus Savièse als auch «Mandoline» vom Eringer-Team Dillon aus Uetendorf und «Bagheera» von Williner Fabienne und Toni aus Visp konnten als Erstklassierte die Siegerrunde antreten. Auch in der Kategorie 2 Kühe konnten sich bloss die sechs Bestplatzierten fürs «Kantonale» in Aproz qualifizieren.
Einen heftigen Kampf lieferten sich indes «Suprise» von Wyssen Christoph aus Susten gegen «Marissa» aus der Stallung Karlen-Steiner aus Nidergesteln, bei dem auch die Ringabschrankungen aus dem Boden gehoben wurden. Schliesslich gewann die bereits in den vergangenen Jahren erfolgreiche Kuh «Surprise» aus Susten.
1. «Mandoline», Eringer-Team Dillon, Uetendorf
1. «Caba», Kobel Sabine, Savièse
1. «Bagheera», Williner Fabienne und Toni, Visp
4. «Lisa», Geschwister Zurbriggen, Saas-Grund
5. «Marissa», Karlen-Steiner, Niedergesteln
6. «Surprise», Wyssen Christoph, Susten
7. «Bijou», Wyssen Kilian, Agarn
Kategorie 3 Kühe
Gegen 15.45 Uhr wurde sodann das Final der leichtesten Kühe eingeläutet. Insgesamt elf Tiere wurden in die Arena geführt, weswegen sich nur sechs Tiere ein Ticket für das Nationale Finale in Aproz 2019 sichern konnten. Dennoch wurden sieben Siegerglocken verteilt. Wie zuvor bei den Erstmelken, waren die Kämpfe bei den Kühen Kategorie 3 eher verhalten. Zahlreiche Paarungen mussten von den Rabatteuren zusammengeführt werden, da sich die Tiere anfangs nicht besonders kampfeswillig zeigten.
Nichtsdestotroz kam es zum Schluss zu einem kleinen Finale in der Mitte der Arena zwischen «Florence» der Geschwister Imseng aus Wilder («Florence» hatte bereits einen kräftezehrenden Kampf hinter sich) und der 617 Kilogramm schweren «Liona» von Heldner Rosmarie aus Naters. «Liona» konnte sich gegen die leichtere «Florence» (593 Kilogramm) durchsetzen und ging aus Siegern vom Platz.
1. «Liona», Heldner Rosmarie, Naters
2. «Florence», Geschwister Imseng, Wiler
3. «Mystic», Fux Wendelin, Jenny und Wyer Piet, Eggerberg
4. «Myrtille», Jäger Carlo Turtmann
5. «Limbo», Anthamatten Diego und André, Saas-Grund
6. «Mechiante», Stallung Passeraub, Getwing
7. «Shanon», Wyssen Kilian, Agarn
Kategorie Erstmelken
Im Gegensatz zu den ungestümen Rindern zeigten sich die für den Final qualifizierten Tiere in der Kategorie Erstmelken ruhiger und erfahrener, gingen die Duelle deshalb auch etwas behäbiger und überlegter an. Unter der heissen Herbstsonne kam es bei den Erstmelken, die den Final gegen 14.55 Uhr antraten, zu nur kurzen Schwüngen. Schlussendlich konnte sich «Dolly» von Armin und Horst Wyssen aus Agarn gegen ihre Kontrahentinnen durchsetzten und holte die Siegerglocke. Für die beiden Agarner konnte sich mit «Divina» auf dem 5. Platz zudem ein weiteres Tieres in den ersten sieben Rängen qualifizieren.
1. «Dolly», Wyssen Armin und Horst
2. «Golda», Nanzer Xaver und Frederic, Mund
3. «Gapry», Brantschen Ralf und Tiziana, St. Niklaus
4. «Coucou», Familie Abgottspn, Rickenbach
5. «Divina», Wyssen Armin und Horst, Agarn
6. «Candice», Jäger Carlo, Turtmann
7. «Bijou», Mathieu Leander und Sascha, Albinen
Kategorie Rinder
Insgesamt 16 Tiere hatten sich für den Final in der Kategorie Rinder qualifiziert, welche gegen 14.15 Uhr in die Arena geführt wurden, nachdem einige Einsatzkräfte der Feuerwehr den staubigen Boden der Arena bewässert hatten. Nachdem die jungen Tiere von ihren Besitzern losgelassen wurden und sich diese hinter die Abschrankungen begeben hatten, kämpften deren Tiere, wie auch schon während den Ausscheidungskämpfen am Sonntagmorgen, hartnäckig und sofort kam es zu zahlreichen Duellen. Einen besonders langen Kampf lieferten sich «Dyamir» von der Familie Heinzmann Fabian aus Visperterminen und «Gina» von Rosmarie Heldner aus Raron, wobei nach gut 20 Minuten das Rind aus Raron überlegen war. Daraufhin wurde «Dyamir» aus dem Ring genommen und klassierte sich auf dem 6. Platz.
1. «Tigresse», Gebrüder Furrer, Bürchen
2. «Joconde», Schnydrig Cyndi und Urbi, Mund
3. «Xaphir», Stallung Uli, Pasci, Lisi, Gampel
4. «Ninja», Familie Zumoberhaus, Oberwald
5. «Taiga», Gebrüder Furrer, Bürchen
6. «Dyamir», Familie Heinzmann Fabian, Visperterminen
7. «Maybeline», Milibodu-Bojie, Bürchen
Der diesjährige Qualifikationskampf, der zugleich auch der letzte Ringkuhkampf des laufenden Jahres im Oberwallis darstellt, wird von der Eringerviehzuchtgenossenschaft Visp-Brig organisiert. Im Rahmen der «Foire du Valais» kam es im Unterwallis bereits am Samstag zu einem ersten Qualifikationskampf für Aproz 2019. Wie im vergangenen Jahr wurden die Kämpfe in der Kategorie Rinder des Herbstmatches in Martinach nämlich eine Woche früher ausgetragen. Dabei konnte sich «Pakhea» von Pierre-André Deslarzes aus Versegères die Siegerglocke und zugleich das Ticket für das Nationale Finale der Eringerrasse sichern.
pan / zen
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