Tierwelt | Nordische Exoten fühlen sich wohl im Mattertal
In Herbriggen sind die Rentiere los
Der Herbrigger Reto Summermatter hat sich den Traum von einem eigenen Rentier-Gehege verwirklicht. Bei einem Besuch auf dem Gelände zeigt sich die fünfköpfige Herde von ihrer besten Seite.
Jedes zehnte Schweizer Rentier lebt in Herbriggen. «Schweizweit gibt es rund vierzig bis fünfzig Tiere», erzählt Reto Summermatter im Gespräch. Der 32-jährige Herbrigger hält mehrere Exemplare, die seit 18 Monaten in einem Gehege südlich des Dorfs leben. Die nordischen Exoten haben es ihm angetan. «Sie haben mich immer schon interessiert. Statt weiter darüber nachzudenken, habe ich die Sache angepackt und ein Stück Land umzäunt.»
Am Anfang hätten einige Dorfbewohner schon den Kopf geschüttelt und gefragt, was er denn mit Rentieren in Herbriggen wolle. «Andere haben Schafe, Ziegen oder Kühe als Hobby. Bei mir sind es halt Rentiere», lautet Summermatters Antwort. Seine fünf Tiere, darunter zwei Kühe, ein Kalb und zwei Stiere, hat er allesamt bei einem Züchter in Aeschi bei Spiez gekauft. Rund zwanzig Rentiere umfasst dessen Herde.
Zu wild für den Weihnachtsmann
Aufgrund der kleinen Schweizer Rentier-Population ist die Durchmischung allerdings gering. Summermatters zwei Stiere mit den klangvollen Namen Norway und Rudolph-Theophil sind deshalb kastriert. Seit vergangenem Frühjahr ist nun aber ein Stier aus Frankreich in Aeschi untergebracht. Grund genug für ausgedehnte Flitterwochen im Berner Oberland: Seine beiden Kühe haben bis November mehrere Wochen auswärts verbracht.
Auf die Frage, wo er denn seinen Weihnachtsschlitten verstaut hat, winkt Summermatter lachend ab. Er setzt auf eine möglichst naturnahe Haltung seiner Schützlinge. «Wenn sich die Tiere frei bewegen können, wird man sie nie zahm genug für eine Schlittentour mit dem Weihnachtsmann bekommen. Man müsste sie dann viel häufiger am Halfter führen und Schritt für Schritt an das Geschirr und den Schlitten gewöhnen.»
Mehr über die besonderen Tiere, das Herbrigger Rentier-Gehege und die administrativen Hürden bis zu dessen Realisierung gibt es am Donnerstag im «Walliser Boten» zu lesen.
pmo
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