Tradition | "Heimwehzaniglaser" kehrten zurück ins Dorf
Heimattagung in St. Niklaus
Alle fünf Jahre verwandelt sich St.Niklaus in eine eigentliche Festhütte: Immer dann nämlich, wenn wie beim abgelaufenen Wochenende wieder einmal Heimattagung ist.
Zweck der Heimattagung sei es, auswärtige "Heimwehzaniglaser" für ein paar Tage zurück ins Dorf zu locken, erklärt OK-Präsidentin Marseline Gruber. "Wir haben Leute hier, die aus Amerika gekommen sind", weiss sie. "Wenn man die Möglichkeit hat, kommt man alle fünf Jahre zurück an die Heimattagung. Die Leute planen das ein."
Während den vergangenen drei Tagen nun befand sich das Dörfchen in einer Art Ausnahmezustand: Kellerbetrieb und Musik bis in die frühen Morgenstunden, dazu ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, unter anderem mit einem Umzug, einem Theater der OS-Schüler, verschiedenen Bands sowie einer Foto- und Filmvorführung.
Während des Pfingstwochenendes feierte zudem die Zaniglaser Pfarrei das 50-jährige Bestehen ihrer Kirche. Gleichzeitig wurden Spenden für ein neues Kirchendach gesammelt. Weiterhin stellte Christian Imboden sein Buch "Berge: Beruf, Berufung, Schicksal" vor. Imboden zeigt darin auf, wie die frühen Zaniglaser Bergführer dem internationalen Alpinismus den Weg geebnet haben. Nicht umsonst gäbe es etwa in Kanada einen Mount Pollinger und einen Mount Sarbach, in Norwegen den Imbodentind, so der Autor.
Die Heimattagung wurde vom Gemeinderat auch dazu genutzt, um Hans und Marga Schock die Ehrenburgerschaft zu verleihen. Das aus Deutschland stammende Ehepaar lebt seit 60 Jahren im Dorf; Hans leitete die Zaniglaser Scintilla von 1970 bis 1997. Er sei überzeugt: Ohne Hans und die Mithilfe seiner Gattin Marga gäbe es die Scintilla in St. Niklaus heute nicht mehr, honorierte der jetztige Betriebsleiter Marcel Chanton seinen Vorgänger.
pac
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