Schlechter Sommer für SAC-Hütten
Halb so viele Übernachtungen auf der Monte-Rosa-Hütte
Die SAC-Hütten blicken auf eine schlechte Sommersaison zurück. Obwohl der Herbst noch ein paar sonnige Tage bringen dürfte, lassen sich die Verluste wohl kaum noch aufholen.
Die mehrheitlich trübe und nasse Sommersaison hat es denkbar schlecht mit dem Tourismus gemeint. Laut Mitteilung des Schweizer Alpen-Clubs SAC verzeichneten auch die 152 Schweizer Hütten einen der schlechtesten Sommer überhaupt.
«Weil sehr selten längere, stabile Schönwetterperioden herrschten, mussten viele Bergbegeisterte auf ihre Aktivitäten verzichten. Insbesondere Hoch- und Gletschertouren waren schwierig zu planen und durchzuführen, was in den betroffenen Hütten zu Einbussen von 50 Prozent und mehr geführt hat», heisst es.
Übernachtungszahlen beinahe halbiert
Die Monte-Rosa-Hütte am Fuss des gleichnamigen Massivs wird von Manuela und Horst Brantschen bewartet. Die beiden sind sich einig: «Die Sommersaison 2014 fiel auch auf der Monte-Rosa-Hütte ins Wasser.» Das Hüttenwartepaar hat Einbussen von nicht ganz 50 Prozent zu beklagen und nennt zum Vergleich einige Zahlen: Im Juni bis August 2013 konnten zirka 4200 Übernachtungsgäste in der Hütte begrüsst werden. Im aktuellen Jahr haben sich die Übernachtungen mit zirka 2600 beinahe halbiert.
«Seit der Erstellung der neuen Monte-Rosa-Hütte haben wir praktisch keine Tagesgäste mehr. Der Hüttenweg wird nicht einfacher und ist für viele Besucher nicht an einem Tag machbar.» Die Türen der Monte-Rosa-Hütte sind noch bis zum 20. September geöffnet. «Bei gutem Wetter wird es noch ein paar Übernachtungen geben. Ein Aufholen der Übernachtungszahlen ist aber nicht mehr möglich.»
«Doppelt zu spüren bekommen»
Barbara und Christian Wäfler sind die Hüttenwarte der Lämmerenhütte, die vom Wallis aus über den Gemmipass oder Montana-Aminona erreichbar ist. Die beiden können das Fazit von offizieller Stelle gegenüber 1815.ch bestätigen: «Auch wir haben das schlechte Wetter zu spüren bekommen.» Die Einbussen seien nicht ganz so hoch, würden jedoch zirka 15 Prozent betragen.
«Leider war auch schon der Winter mit den vielen Föhnstürmen und der über lange Zeit erheblichen Lawinengefahr schlecht und so bekommen wir das als Winter- und Sommerhütte doppelt zu spüren.» Barbara und Christian Wäfler hoffen nun auf einen besseren Herbst, sind sich aber bewusst: «Der Herbst kann schon noch etwas bringen, aber einholen können wir den Verlust sicher nicht mehr.»
«Konstant unbeständiges Wetter»
Auf der Turtmannhütte haben Magdalena und Fredy Tscherrig das Sagen. Trotz «konstant unbeständigem» Wetter, wie die beiden es ausdrücken, sei der Sommer nicht gänzlich ins Wasser gefallen: «Wir hatten bezüglich Tagesbesucher sehr starke Einbussen. Betreffend Übernachtungen hatten wir auch leichte Einbussen, jedoch nicht 50 Prozent.»
Ein Grund dafür könnte die Lage der Hütte sein: «Unser Glück war, dass unsere Touren wie Barrhorn, Brunegghorn und Bishorn nicht sehr schwierig sind. So überraschte es uns selber, dass vielmals auch bei unsicherem Wetter die Gipfel bestiegen werden konnten.» Ein guter Herbst könnte helfen. Die Einbussen von Juli und August, damit sind die beiden mit den anderen Hüttenwarten einig, lassen sich jedoch nicht mehr aufholen.
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Kommentare
Van Meervelde Annette ( Belgie) - ↑0↓0
Trotsdem die mindere sommer haben wir ser schone spassiergangen gemacht , am orten wo es anders zu heiss ist, wie an die sud rampe. Wir sind ser zufrieden , doch die Monte Rosa hutt soll immer ein traum bleiben...........
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