Tourismus | 101. Generalversammlung des Walliser Hotelier-Vereins
«Walliser Hotellerie hat endlich wieder Fahrt aufgenommen»
Dr. Markus Schmid, Präsident des Walliser Hoteliers-Vereins, hatte an der 101. Generalversammlung im Hotel Mont Cervin Palace in Zermatt allen Grund zur Freude: Nach schwierigen Jahren, die die Tourismusbranche in den Schweizer Alpen durchgemacht hat, deuten die Zahlen auf einen Aufwärtstrend hin.
Ein langer schneereicher Winter, ein Jahrhundert-Sommer und ein bis vor kurzem sehr günstiger Wechselkurs hätten der Branche Gelegenheit zum Durchatmen gegeben, sagte der Präsident des Walliser Hotelier-Vereins Dr. Markus Schmid: «Die Walliser Hotellerie hat endlich wieder Fahrt aufgenommen!» All jene Hotels, die die schwierige Phase überlebt hätten, brächten die notwendigen Voraussetzungen für die Herausforderungen der Zukunft mit sich.
Das sei jedoch noch lange kein Grund, sich aufgrund des Aufschwungs zurückzulehnen, so Schmid weiter. Die Tourismusbranche befinde sich im Wandel. Der Vereinspräsident führt die Digitalisierung an. Einen Zug, den man nicht verpassen dürfe. Schmid lobt dabei die Plattform booking.valais.ch: 2012 wurde auf dieser noch ein Umsatz von 3,7 Millionen Franken generiert. 2017 waren es bereits 39 Millionen und 2018 soll der Umsatz auf etwa 50 Millionen ansteigen.
Und Schmid nennt auch die Investitionen, die von den Hoteliers in jüngster Vergangenheit getätigt wurden, als wichtigen Faktor für die Zukunft. Damit die Branche eine langfristige Perspektive habe, dürfen neben Investitionen in Gebäude jene ins Personal nicht zu kurz kommen. Viele Schweizer könnten sich nicht vorstellen, in einem Hotel zu arbeiten. «Immer wieder hört man, die jungen Schweizer hätten verlernt, zu dienen. Doch ein Grossteil des Problems fusst genau in der Definition des Begriffs Dienen. Damit wird eine mindere Arbeit verbunden, fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und eine schlechte Bezahlung», so Schmid. Die Branche habe jedoch grosse Bemühungen unternommen, daran etwas zu ändern. In den letzten Jahren sei der Reallohn um mehrere Prozent angestiegen. Dies sei jedoch in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen worden. Dazu seien Hotel-Jobs wegen den Arbeitszeiten unbeliebt. Hier seien gerade die Hoteliers gefordert, das Image der Berufe zu verbessern, was in erster Linie über die Beziehung zwischen den Hotel-Angestellten und den Gästen geschehen müsse. Man müsse zurück zu einer Beziehung auf Augenhöhe. «Wir müssen wieder gleichwertige Partner unserer Gäste werden. Wenn niemand Respekt vor uns hat, wie sollen wir dann die jungen Leute dazu kriegen, sich für Jobs im Tourismus zu interessiere», führt Schmid aus.
Staatsrat Christophe Darbellay und Grossratspräsidentin Anne-Marie Sauthier-Luyet fanden für die Hotelbranche einige lobende Worte. Die Aussichten seien so gut, wie schon lange nicht mehr. Auch Darbellay betonte die Wichtigkeit, die Chancen der Digitalisierung zu packen und in diesem Bereich nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Mehr zum Thema im Walliser Bote vom 4. September.
mas
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