Karitas | Vier Oberwalliser in Nepal
Gutes getan vor Ort
Drei Tage, nachdem Bergführer Meinrad Bittel von einer Klettertour in Nepal zurückkehrte, bebte dort die Erde. Bei zwei der verheerendsten Beben in der Geschichte des südasiatischen Landes kamen im April und Mai 2015 rund 8800 Menschen ums Leben. Für Bittel war klar, dass er helfen wollte – aber nicht über eine der grossen Hilfsorganisationen.
"Spenden machen meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn man sie eins zu eins übergeben kann", glaubt der Visperterminer. Denn: wenn man in Nepal nicht mit Einheimischen zusammenarbeite, würde die Hilfe nicht ankommen. Stattdessen blockiere die Regierung die Gelder, erklärt Bittel. Gemeinsam mit Ehefrau Vroni richtete der 55-Jährige ein Spendenkonto ein, auf dem sich bis Ende November rund 30000 Franken ansammelten.
Zusammen mit einem befreundeten Ehepaar begaben sich Bittels sodann auf die Reise nach Nepal. Mit im Gepäck: die 30000 Franken in Form von Bargeld. In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu angekommen, wurden die vier bereits von den zwei Bekannten, den Sherpas Mingmar und Pasang, erwartet.
Das Sextett kam überein, mit dem Geld das Heimatdorf der Sherpas sowie zwei weitere umliegende Dörfer zu unterstützen. Sodann ging es ans Besorgen der Hilfsgüter: nebst knapp 300 Jacken wollten 4,8 Tonnen Reis sowie Decken, Hygieneartikel, Salz und Öl in die Bergdörfer im Nordosten des Landes transportiert werden... und dies alles, ohne dass die Polizei davon Wind bekam. Denn: würde die Hilfslieferung entdeckt werden, würde sie beschlagnahmt, war sich Bittel sicher.
Wie die Reise des Oberwalliser Quartetts verlief, lesen Sie im Walliser Boten vom Donnerstag.
pac
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