Bienenzucht | Winterverluste halten sich in Grenzen
Gute Nachricht für Imker
Wallis | Gesamtschweizerisch überlebten verhältnismässig viele Bienenvölker den vergangenen Winter. Im Wallis sehen die Zahlen sogar noch besser aus. Der Präsident des Oberwalliser Bienenzuchtverbands (OBZV), Christian Loretan, begründet die Situation.
Dass Bienenvölker den Winter nicht überleben, ist unvermeidbar. Wetter, fehlende Nahrung und die Varroa-Milbe gefährden sie. Umso freudiger stimmt der aktuelle Bericht über das Wintersterben des schweizerischen Bienenzuchtverbands apisuisse. Aus diesem geht hervor, dass die Völkerverluste mit 13,8 Prozent im langjährigen Vergleich im unteren Bereich liegen.
Im Schnitt liegt der Winterverlust bei 15,8 Prozent. So erscheint die diesjährige Abweichung relativ gering. Da die Ergebnisse aber von Jahr zu Jahr stark variieren, freut sich apisuisse über die Zahlen.
Situation im Wallis
Christian Loretan stellt die Gültigkeit der Ergebnisse infrage: «Längst nicht alle Imker beteiligen sich an der Umfrage, und ihre Angaben sind schwer zu kontrollieren.» Dennoch bemerkt auch er die erfreuliche Abnahme der Winterverluste. «Der Frühling verlief günstig für die Bienen. Es blühte zwar etwas später, dafür aber überall simultan.» Anders als in den Vorjahren hatten die Bienen nach dem Ausschwärmen nicht mit starken Temperaturstürzen zu kämpfen.
Und auch der harte Winter stellte für die Insekten keine Bedrohung dar. Loretan erklärt dazu: «Kalte Temperaturen halten die Bienen vom Brüten ab. So wird ihnen nicht unnötig Energie entzogen.» Ihre Energie benötigen die Bienen nämlich zum Heizen. Durch Vibration ihrer Muskeln erhalten sie die Temperatur im Innern des Bienenstocks aufrecht. Darauf ist ihre Königin angewiesen.
Die Aufgabe der Imker
Neben den klimatischen können menschliche Faktoren den Völkerverlusten entgegenwirken. «Die Imker müssen insbesondere darauf achten, den Bienen genügend Nahrung zur Verfügung zu stellen», mahnt der Präsident des OBZV. Die Nahrung, eine Art Zuckerwasser, wird den Bienen bereits im Sommer zugesteckt. Im Winter sind sie nämlich zu schwach, diese zu sammeln. Vor der Varroa-Milbe, dem grössten Feind der Bienen, gibt es trotzdem keinen vollumfänglichen Schutz. Deswegen muss der Züchter über den Sommer Jungvölker aufziehen: «Nur so sind die Verluste aufzufangen. Das ist die grosse Aufgabe des Imkers.»zcs
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