Naturgefahren | Kanton ermahnt Bevölkerung zur Vorsicht
Grosse Waldbrandgefahr im Wallis
Wallis | Die geringen Niederschläge in den vergangenen Wochen, die stark angestiegenen Temperaturen sowie zeitweilige Winde haben im Wallis zu starker Trockenheit geführt. Der Kanton warnt vor erhöhter Waldbrandgefahr.
Gemäss Gefahrenkarte der kantonalen Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft (DWFL) ist die Waldbrandgefahr in der Region zwischen Visp, Brig und dem Aletschgebiet, zwischen Leuk und Sitten sowie zwischen Riddes und Saxon mit Gefahrenstufe 4 gross. In den übrigen Regionen des Kantons besteht erhebliche Waldbrandgefahr (Stufe 3).
Ein Tropfen auf
dem heissen Stein
Vor allem in tieferen Lagen,
so informiert die DWFL in einer Mitteilung am Donnerstag weiter, sei die Waldbrandgefahr sogar sehr gross.
«In den kommenden Tagen ist nicht mit Regen zu rechnen»
«Sämtliche Südlagen, welche von der Sonne permanent beschienen werden, sind gefährdet», präzisiert Philipp Hildbrand vom Kantonalen Amt für Feuerwesen (KAF) auf Anfrage des «Walliser Boten». «Es fehlt der Niederschlag in der Talebene», erklärt Hildbrand weiter. Durch die Kombination von steigenden Temperaturen sowie wiederkehrenden Winden seien die Böden im Talgrund derzeit stark ausgetrocknet. «Obschon es lokal in den vergangenen Tagen zu einigen Regenschauern gekommen ist, hat sich die Situation nicht entschärft.» Damit die Gefahrenstufe herabgesetzt werden könnte, müsste es gemäss Hildbrand während zwei-
er bis dreier Tage gleichmässig regnen.
Grosse Wachsamkeit
ist wichtig
Die Walliser Bevölkerung wird zu einem sorgfältigen Umgang mit Feuer im Freien ermahnt. Im Wald oder in Waldesnähe dürfen nur an den dazu vorgesehenen und von den Gemeinden bezeichneten Stellen wie etwa auf Grill- und Campingplätzen Feuer entfacht werden. Jedes Feuer muss beaufsichtigt und vor dem Verlassen inten-
siv gelöscht werden. Bei starkem Wind ist das Feuern zu unterlassen.
Entlang von Strassen- und Wegböschungen sowie an Waldrändern und Hecken können vertrocknete Gräser und Stauden bei schönem Wetter leicht in Brand geraten. Personen, welche ein Feuer bemerken, haben bei der Feuermeldestelle unter der Telefonnummer 118 unverzüglich Alarm zu schlagen. Bei Gefahrenstufe 4 ist ein Waldbrand nur schwierig zu löschen, die Löscharbeiten sind mit grossem Aufwand verbunden.
Situation wird
laufend beobachtet
Ein allgemeines Feuerverbot hat der Kanton bislang noch nicht erlassen. «In den kommenden Tagen ist im Wallis jedoch nicht mit den nötigen Regenschauern zu rechnen», so Hildbrand, weswegen die Waldbrandgefahr wohl weiter zunehmen dürfte. «Die Lage wird mithilfe von Messdaten zu Trockenheit, Feuchtigkeit, Temperatur sowie Sonneneinstrahlung jeweils einmal wöchentlich analysiert.» Entsprechend werde die Gefahrenkarte angepasst.
Falls die Waldbrandgefahr weiter ansteigt, kann bereits in den nächsten Tagen für das ganze Kantonsgebiet ein generelles Feuerverbot ausgesprochen werden. Durch die behördliche Anordnung wäre das Feuern strikte verboten, auch fix eingerichtete Feuerstellen dürften dann nicht benutzt werden. Speziell zu beachten sind ferner die Feuerverbotsbestimmungen der Gemeinden.
Eine Übersicht der aktuellen Waldbrandgefahrenlage und die Massnahmen des Kantons sind auf www.vs.ch/waldbrandgefahr zu finden. pan
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