Bahninfrastruktur | Grimselbahn soll Aufnahme in den Ausbauschritt 2030/35 finden
Grimseltunnel-Komitee gegründet
Die Befürworter der Grimselbahn geben nicht auf: Sie haben ein Unterstützungskomitee gegründet, damit ihr Projekt doch noch in die Liste für den Bahnausbau bis 2035 aufgenommen wird.
Das Vorhaben fehlt in der Vorlage, die der Bundesrat kürzlich in die Vernehmlassung geschickt hat. Das letzte Wort hat aber im Jahr 2019 das Parlament.
Vertreter aus Politik, Umwelt und Tourismus werben im Grimseltunnel-Komitee für einen Tunnel von Innertkirchen BE nach Oberwald. Eine Touristenbahn soll mit einer unterirdischen Stromleitung kombiniert werden.
Das sei "ein verbindendes, zukunftweisendes Projekt", schreibt die Grimselbahn AG einem Communiqué vom Donnerstag. Seit langem bestehe die Idee, das Schmalspurnetz der Kantone Waadt, Freiburg, Bern, Obwalden, Nidwalden, Luzern mit jenem der Kantone Wallis, Uri, Graubünden und Tessin mittels einer neuen Strecke von Meiringen nach Oberwald zusammenzuschliessen. Die gleichenorts über die Grimsel verlaufende Hochspannungsleitung ist als Erneuerungs- und Ausbauvorhaben in der strategischen Netzplanung 2025 enthalten. Damit bestehe nun die Möglichkeit, so das neu gegründete Unterstützungskomitee, Bahn- und Strominfrastruktur in einer Tunnel-Anlage zu bauen. Die Bündelung beider Infrastrukturen ermögliche einen kostengünstigeren Bau des 22 Kilometer langen Tunnels.
Basierend auf einer Machbarkeitsstudie entwickelt die Grimselbahn AG ein entsprechendes Projekt, welches die Netzgesellschaft Swissgrid als Variante ins Bewilligungsverfahren des Erneuerungsund Ausbauvorhabens Grimselleitung aufnehmen soll. Voraussetzung für dessen Realisierung sei die Aufnahme des Bahnteils der Tunnel-Anlage in das Ausbauprogramm des Bundes für die Bahninfrastruktur.
Über die Grimsel sei die Erneuerung und der Ausbau einer Freileitung anspruchsvoll. Die Landschaft ist geschützt und ist im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) aufgenommen. Deshalb liege es auf der Hand, im Ausbauvorhaben gemäss strategischer Netzplanung 2025 eine Kabelvariante durch den Bahntunnel als Lösungsmöglichkeit zu prüfen, so das Grimseltunnel-Komitee, dessen Präsidium Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin des Kantons Bern, sowie Jean-Michel Cina, Alt-Staatsrat des Kantons Wallis bekleiden.
Mitglieder im Komitee sind Stände- und Nationalräte der Kantone Bern und Wallis sowie aus der Zentralschweiz. Einsitz nehmen weiter Vertreter und Vertreterinnen aus dem Berner Oberland, dem Oberwallis, sowie des Landschaftsschutzes, der Berggebietsförderung und des Tourismus.
pd / pan
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