Grenzwacht | Staatsanwaltschaft und Militärjustiz haben Ermittlungen aufgenommen
Verdacht auf Kinderpornografie: Briger Grenzwachtchef muss Posten räumen
Nach dem Fall der Totgeburt einer Syrerin vor drei Jahren auf dem Grenzwachtposten in Brig ist erneut ein Grenzer ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Sie ermittelt gegen den Postenchef wegen Verdacht von Kinderpornografie.
Der ranghohe Grenzer ist inzwischen nicht mehr im Amt. «Der Chef des Grenzwachtposten in Brig hat sein Arbeitsverhältnis mit der Eidgenössischen Zollverwaltung EZV per 30. November 2018 aufgelöst. Er hat die Kündigung selber eingereicht», bestätigt David Marquis, EZV-Mediensprecher, einen am Freitag publizierten Bericht des Online-Portals «20 Minuten». Der Postenchef war seit 2016 in Brig tätig und sollte nach den Turbulenzen im Nachgang zu den Negativschlagzeilen wegen einer Totgeburt einer Syrerin im Jahr 2015 wieder für Ruhe auf dem Posten sorgen. Wie viele Grenzwächter er dort befehligte, wollte das EVZ «aus einsatztaktischen Gründen nicht preisgeben.»
Wie aus justiznahen Kreisen verlautet, soll gegen den Mann wegen des Verdachts von Kinderpornografie ermittelt werden. Bestätigen wollte das der Walliser Generalstaatsanwalt Nicolas Dubuis so nicht. «Gegen den Mann sind Ermittlungen eingeleitet worden. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung», sagt er auf Anfrage des «Walliser Boten». Gegen den Grenzer sei auch keine U-Haft angeordnet worden.
Zu den Verdachtsmomenten wollte sich auch nicht die EZV äussern. «Aufgrund interner Kontrollmechanismen wurde festgestellt, dass mit einem Computer der EZV möglicherweise fragwürdige Links aufgesucht wurden. Daraufhin hat der Chef Grenzwachtkorps umgehend eine Untersuchung bei der für uns zuständigen Militärjustiz beantragt. Die Staatsanwaltschaft Wallis untersucht zusammen mit der Militärjustiz den Vorfall», sagt Marquis. Über laufende Strafverfahren äussere sich die EZV nicht.
Norbert Zengaffinen
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