Eröffnung Gotthard Basistunnel | Auch im Wallis feiert man mit – aber nicht nur
«Leider ein Partygirl als Bundesrätin»
Morgen steigt die grosse Gotthard-Party und auch im Wallis freut man sich. Es gibt aber auch kritische Stimmen.
So zum Beispiel diejenige von Andreas Weissen. Der Mit-Initiant der 1994 angenommenen Alpeninitiative kritisiert Verkehrsministerin Doris Leuthard und deren «fehlender politischer Wille», sich für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene stark zu machen – im Gegensatz zu Adolf Ogi, einer ihrer Vorgänger, der sich damals für die NEAT (Neue Eisenbahn-Transversale) einsetzte. «Heute haben wir leider ein Partygirl als Bundesrätin, die am Gotthard ein grosses Fest inszeniert, ohne ein Wort von Verkehrsverlagerung zu sagen», so Weissens Verdikt.
Weniger explizit, aber mit Sorgenfalten auf der Stirn äussert sich auch Staatsrat Jean-Michel Cina. Er hoffe, dass die SBB die alte Gotthard-Bergstrecke trotz des neuen Basistunnels nicht vernachlässigen wird – damit der Anschluss an Göschenen und somit auch an die Region Andermatt gewährleistet bleibe. «Der Kanton Wallis hat ein grosses Interesse daran, dass der Raum Gotthard auch weiterhin touristisch bewirtschaftet wird», so der Tourismusdirektor. Für den Betrieb der Matterhorn Gotthard Bahn sowie die Tourismus-Region Obergoms sei der Raum Gotthard wichtig.
Alt Ständerat und Verkehrspolitiker René Imoberdorf (CSP) blickt im Gespräch nochmals auf die Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels und deren Auswirkungen auf das Oberwallis zurück. Ingenieur Markus Aeschbach und sein Team von der SRP Ingenieur AG planen zurzeit den Weiterausbau der Lötschberg-Achse, bei der sie die Gesamtprojektleitung inne haben. Schliesslich erläutert die Oberwalliser Historikerin Marie-Claude Schöpfer, wie man im ausgehenden Mittelalter Verkehrspolitik betrieb und wie wichtig die Alpenpässe damals waren. Dies und mehr lesen Sie im «Walliser Bote» vom Mittwoch.
dab
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Kommentare
wiki - ↑0↓3
durch die neat sind die alpen jetzt geschüzt weissen sollte mal aufhören zu kritisiern, man muss die feste feiern wenn sie fallen.
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Michael - ↑1↓5
Lieber ein Partygirl auf eidgenössischer Ebene als viele Clowns auf kantonalem Terrain...
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Walliser - ↑0↓4
Heute soll man auch mal die Politik auf der Seite lassen und einen verdienten Freudentag haben. Wenn dieser Mann keine anderen Sorgen hat.
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