Wolfsabschuss | M82 in Gebieten ausserhalb des Abschussperimeters gesichtet
Gommer Wolf entzieht sich den Jägern
In der Region Riederalp und Bettmeralp ist in diesen Tagen mehrmals ein Wolf gesichtet worden. Just in jenem Gebiet, für das die Abschussverfügung des Kantons nicht gilt.
Seit gut zwei Wochen versucht die Wildhut im Goms mithilfe von rund 50 Patentjägern mit einer Spezialbewilligung einen Wolf zu erlegen. Das Grossraubtier M82 hat in den Sommermonaten Dutzende Schafe im Rappental und in der Region Bellwald gerissen. Deshalb hat der Kanton letztlich eine Abschussverfügung erlassen. Der Abschussperimeter umfasst von Bellwald und dem Binntal ostwärts das gesamte Goms.
Nun aber scheint Wolf M82 Lunte gerochen zu haben und hat das Gebiet gewechselt. Er tauchte in dieser Woche in der Region Riederalp-Bettmeralp und Fieschertal auf, wie der Walliser Jagdchef Peter Scheibler entsprechende Informationen von 1815.ch bestätigt. So ist er auf Riederalp und Bettmeralp von Jägern und Wanderern mehrmals gesichtet worden. Auf Bettmeralp hat er überdies einige Schafe gerissen.
Dass die Jäger nicht auf den Wolf geschossen haben, hat seinen Grund. «Diese Gebiete liegen nicht im Abschussperimeter für einen Wolfsabschuss, sonst wäre der Wolf wohl tot», erklärt Scheibler. Er weist aber gleichzeitig darauf hin, dass es sich beim gesichteten Raubtier im Gebiet Riederalp-Bettmeralp nicht zwangsläufig um M82 handeln müsse. «Allerdings ist im Sommer im Goms nur der Wolfrüde M82 genetisch nachgewiesen worden.»
Ein zweites im Goms nachgewiesenes Raubtier, die Wölfin F28, ist bekanntlich von einem Jäger Anfang 2018 auf der Fuchspassjagd irrtümlich erlegt worden.
zen
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Kommentare
Arthur Heinzmann, Visp - ↑41↓19
Irgendwie seltsame Sache... Werde ich vom Gesetz verfolgt, so kann ich mich - auch mit Hilfe von Fans und Freunden - "verkriechen" wohin ich will, man gibt nicht auf, bis ich gefasst bin. Ist der Delinquent allerdings ein Wolf, so darf er nur ein einem speziellen Gebiet und für eine bestimmte Zeit verfolgt werden. Ist also ein einfaches Unterfangen für seine Fans und Freunde, den Übeltäter in anderes Gebiet zu verlegen, bis die Gefahr wieder gebannt ist.
Wie gesagt...: seltsame Gesetze in einem seltsamen Land.
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