Murgang | Betroffene erzählen
Glück im Unglück für Eyholzer Familien
Wegen den starken Regenfällen kam es am Dienstagmorgen im Lengacher in Eyholz zu einem Murgang. Rund 20 Personen mussten als Sicherheitsmassnahme ihre Häuser verlassen.
Familie Clemenz wohnt am Chalchweg in Eyholz. Ihr Haus ist eines von fünf, dass in der Nacht auf Dienstag evakuiert werden musste. «Ich war die ganze Nacht auf der Arbeit. Gegen 22.00 Uhr hat man meiner Familie noch mittgeteilt, dass für sie keine Gefahr besteht», so Martin Clemenz.
Die Situation änderte sich aber nach Mitternacht. Die Feuerwehr stand bereits seit Montagabend vor Ort im Einsatz. «Mein zweijähriger Sohn machte sich unglücklicherweise in der Nacht in die Hosen oder man kann es auch Glück nennen, denn deshalb war meine Familie wach, als die Feuerwehr um 2.50 Uhr erneut vor der Tür stand.» Diesmal wurde der Familie mitgeteilt, dass sie ihr Zuhause verlassen müssten. «Ihnen blieben 15 Minuten.»
Luftausgang durch Schlamm verstopft
Der Schlamm gelangte dann auch tatsächlich zum Haus der Clemenz. «Wir haben bis jetzt keine grösseren Schäden. Vor unserem Haus steht eine Mauer, die das meiste abgehalten hat., lediglich der Parkplatz vor dem Haus ist mit Schlamm bedeckt», sagt Clemenz am frühen Dienstagnachmittag. «Das einzige grössere Problem ist der Luftausgang des Hauses. Diesen musste ich soeben von Dreck und Schlamm befreien, damit die Heizung und das Warmwasser weiterhin funktionieren.»
Die Familie Clemenz kommt bei Verwandten in Eggerberg unter. «Meine Familie ist bereits dort. Ich mache mich nun auch auf den Weg. Wie uns mitgeteilt wurde, dürfen wir allerdings bereits wieder in unser Haus zurück.»
Betroffener im Einsatz
Etwas stärker hat es die Nachbarn der Familie Clemenz getroffen. Einer davon ist Jan Furger. Eigentlich hätte der Polymech-Lehrling jeweils am Dienstag Schule. An diesem Dienstag steht er allerdings seit 02.00 Uhr für die Feuerwehr im Einsatz. «Ich bin um halb zwei aufgewacht da habe ich die Schlammassen vor unserem Haus gesehen. Ich bin dann als Feuerwehrmann direkt ausgerückt. Meine Familie musste kurz vor 03.00 Uhr das Haus verlassen», so Furger. Seine restliche Familie kam bei Verwandten in Naters unter.
Langer Dienst
Jan Furger steht seit mehr als 13 Stunden im Einsatz. «Ich habe in der Nacht knapp zwei Stunden geschlafen, bin also schon eine Weile wach. Langsam spüre ich die Müdigkeit.» Feierabend ist allerdings erst wenn alles geräumt ist.
Während dem Einsatz fehlte Furger die Zeit, über mögliche Schäden an seinem Elternhaus nachzudenken. «Das letzte Mal war ich vor gut zehn Stunden bei unserem Haus. Wie ich gesehen habe, hat der Schlamm das Gartenhäuschen, dass ich selbst aufgebaut habe mitgerissen, das schmerzt etwas. Allerdings können wir uns glücklich schätzen. Es ist nichts ins Haus eingedrungen, wohl auch, weil wir die Storen unten hatten.»
noa
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar