Naturgefahren | Rutschung in der Region Aletsch
Gewaltige Massen in Bewegung
Vergangene Woche hat die Gemeinde Riederalp aufgrund von erhöten geologischen Aktivitäten mehrere Wanderwege aus Sicherheitsgründen gesperrt. Nun informiert auch der Kanton.
Im Gebiet nördlich der Moosfluh, am linken Rand des Aletschgletschers, war in den vergangenen Wochen eine starke Beschleunigung der Rutschung festzustellen. Es kam zu zahlreichen Rissbildungen und an einigen Steilhängen zu Steinschlägen.
Die Rutschung wird nun ganz genau überwacht. Die überwachte Fläche beträgt rund 1 km2 und erstreckt sich von der Moosfluh-Krete bis zum Rand des Aletschgletschers hinunter. Die ins Rutschen geratene Geländemasse mit einem Volumen von über 200 Millionen m3 bewegt sich mit über 20 cm pro Tag, dies teilt der Kanton in einem Schreiben von Dienstag mit.
Ein plötzliches Absacken der gesamten Hangmasse erscheine zwar derzeit als sehr unwahrscheinlich, doch sei stellenweise mit Felsabbrüchen zu rechnen, weshalb in diesem Gebiet höchste Vorsicht angebracht ist.
Die Bevölkerung wird aufgerufen, sich an die Signalisierung der Wanderwege zu halten. Häuser befinden sich keine im Gefahrengebiet, allein auf den Wanderwegen herrscht Gefahr.
pd/noa
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Kommentare
Ed - ↑1↓3
Die Legende unter den Bildern stimmt nicht. Die Abspaltung ist nicht auf der Moosfluo (2'333 m ü. M.) sondern oberhalb der Gletscherzunge auf einer Höhen von etwa 1'900 m.
Dazwischen gibt es immer wieder Risse. Diese sind viel kleiner, werden aber zurzeit von Tag zu Tag etwas breiter. Das Gelände weiter oben ist locker bewaldet (Lärchen, Arven) und mit einem Grasteppich, Heidelbeersträuchern und Alpenrosen bedeckt.
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Saasi - ↑0↓2
Und Randa im Mattertal vor vielen Jahren? Natürlich sehen 200 Mio Kubik und liest sich dass nach viel an. Aber so viel kommt auf einer Fläche von einem qkm mehr als nur zustande. Stellt euch vor, dieser Berghang kommt in einem Stück in Bewegung, ich könnte mir vorstellen dass das sogar bis tief ins Tal gehen könnte und den unteren Teil des Aletsch zuschütten würde. Vielleicht sogar ein Segen, so könnte sich der Gletscher möglicherweise wieder erholen?
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Maccaroni - ↑8↓21
200 Millionen Kubikmeter... ist das nicht etwas zuviel?
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Baer - ↑26↓4
In Longarone waren es 270 Millionen Kubikmeter. Die Grössenordnung kann schon stimmen.