Hochwasserschutz | Lehren aus dem Unwetter vom 10. Oktober 2011 gezogen

Geschiebesammler für nächste Hochwasser nachgerüstet

Der Geschiebesammler ist mit einer einer Million teuren Tiefenschütze nachgerüstet worden.
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Der Geschiebesammler ist mit einer einer Million teuren Tiefenschütze nachgerüstet worden.
Foto: 1815.ch

Bollwerk. «Die Optimierungsarbeiten am Geschiebesammler stehen kurz vor dem Abschluss», erklärt Gampels Gemeindepräsident Konrad Martig.
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Bollwerk. «Die Optimierungsarbeiten am Geschiebesammler stehen kurz vor dem Abschluss», erklärt Gampels Gemeindepräsident Konrad Martig.
Foto: 1815.ch

Blick in den geschützten Innenraum der hydraulischen Tiefenschütze.
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Blick in den geschützten Innenraum der hydraulischen Tiefenschütze.
Foto: 1815.ch

Überflutetes Kraftwerk. Am 10. Oktober 2011 donnerten gewaltige Wassermassen durchs Flussbett der Lonza in Gampel-Steg und richteten ein Millionenschaden an am KW Lötschen an.
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Überflutetes Kraftwerk. Am 10. Oktober 2011 donnerten gewaltige Wassermassen durchs Flussbett der Lonza in Gampel-Steg und richteten ein Millionenschaden an am KW Lötschen an.
Foto: Keystone

Apokalytisch. Nie zuvor wie in einem Oktober führte die Lonza am 10. Oktober 2011 bei Blatten im Lötschental derart viel Wasser.
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Apokalytisch. Nie zuvor wie in einem Oktober führte die Lonza am 10. Oktober 2011 bei Blatten im Lötschental derart viel Wasser.
Foto: Keystone

Quelle: 1815.ch 10.10.15 0
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Der Geschiebesammler an der Lonza nördlich der Dorfschaften Gampel-Steg ist in den vergangenen Monaten nachgerüstet worden. Dies wurde nötig, weil dieser bei den Hochwassern am 10. Oktober 2011 nicht wie gewünscht funktionierte.

Das mächtige Betonbauwerk ist nach den Unwettern im Jahr 2000 zum Schutz der Dörfer Gampel und Steg im Jahr 2007 erstellt werden. Die von der Lonza bei Hochwasser herantransportierten Geschiebemassen sollten so fortan zurückgehalten und Überschwemmungen im Siedlungsgebiet verhindert werden.

Missglückte Feuertaufe im Oktober 2011

Bei seiner Feuertaufe vier Jahre später am 10. Oktober 2011 funktionierte der Geschiebesammler aber nicht wie gewünscht. Die Lonza führte nach intensiven Regenfällen an diesem Tag aussergewöhnlich viel Feinmaterial. Der Durchlass im Geschiebesammler war zu durchlässig. Das Bett der Lonza füllte sich rasch mit Geschiebe auf, sodass ein Ausbruch der Wassermassen auf der Gampjer Seite der Lonza nur dank einer raschen Erstellung eines Schutzdammes durch die Einsatzkräfte verhindert werden konnte. Dennoch richteten die Überschwemmungen am Kraftwerk Lötschen auf der Steger Seite einen Millionenschaden an.

Aus diesen Erfahrungen heraus ist nun in den vergangenen Monaten am Geschiebesammler eine bauliche Ergänzung vorgenommen worden. «Anstelle des bestehenden Durchlasses ist eine hydraulische Tiefschütze eingebaut worden. Diese Vorrichtung ermöglicht eine komplette Schliessung des Durchlasses bei einer Gefahrenlage. Diese wird von den Einsatzkräften aus einer Bedienanlage auf dem Geschiebesammler bedient. Die Schaltanlage ist auch bei Hochwasser von der Steger Seite her gefahrlos zugänglich», erklärt Gemeindepräsident Konrad Martig die Nachbesserungen.

Kosten von einer Million Franken

Die Kosten für die Optimierungen belaufen sich auf eine Million Franken. «Sie werden zu 65 Prozent von Bund und Kanton getragen, mit elf Prozent beteiligt sich das Kraftwerk Lötschen. Die restlichen Kosten teilen sich die Gemeinden Gampel-Bratsch und Steg-Hohtenn je zur Hälfte», so Martig. Mit den baulichen Massnahmen sollte nun sichergestellt sein, dass der Geschiebesammler bis zu 40'000 Kubikmeter Geschiebe bei einem Hochwasser zurückhält und somit seine volle Wirkung entfalten kann.

Zu den jetzt umgesetzten Nachbesserungen ist überdies in den kommenden Jahren eine weitere Hochwasserschutzmassnahme auf der Gampjer Seite der Lonza in Planung. «Auf dem ehemaligen Lonzaareal wird ein weiterer Geschiebeablagerungsraum geschaffen. Zu diesem Zweck wird die ehemalige Wasserkraftzentrale der Lonza-Werke abgerissen und das Bett der Lonza ausgeweitet. Auf der Millimatte wird ein Damm hochgezogen, der den jetztigen aus dem Jahr 2011 ersetzt», so Martig.

zen
10. Oktober 2015, 09:00
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Hochwasserereignis vom 10./11. Oktober 2011

Im Berner Oberland, in der Zentralschweiz und im Wallis sind am Montag, 10. Oktober 2011 zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. An verschiedenen Messstationen des Bundesamtes für Umwelt wurden für den Oktober neue Höchstwerte registriert.

Am Alpennordhang sind vom Donnerstag 6. Oktober bis am Montag 10. Oktober flächig 70 bis über 120 mm Niederschlag gefallen. Es handelte sich dabei um ein Ereignis, dass nur etwa alle 5 bis 10 Jahre einmal vorkommt. Ebenso bemerkenswert waren die Neuschneemengen, die am Samstag und in der Nacht auf Sonntag gefallen sind.

Während die Schneefallgrenze am Samstag noch vorübergehend unter 1000 m ü.M. lag, stieg sie am Montagvormittag infolge der feuchten Warmluft aus den subtropischen Breiten auf über 3000 m ü.M. an. Das markante Tauwetter führte dazu, dass ein beträchtlicher Teil der zuvor gefallenen Schneemengen rasch schmolz und mit den erneuten Niederschlägen ab Sonntagnacht bis Montagmittag im Alpenraum zu Hochwasser führte.

Das Lötschental  war ebenfalls stark von Hochwasser und Rutschungen betroffen. An der Lonza bei Blatten wurde  ein über 30-jährliches Hochwasser registriert. Hochwasser wurde aber auch an der Dala verzeichnet, die an zahlreichen Stellen aus dem Flussbett ausbrach und für grosse Schäden sorgte. (Quelle: BAFU)

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