Naturgefahren | Mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Personen unter den Felsmassen
Wohnhäuser nach Felssturz bei Hügel am Gerundensee evakuiert
An einem der Hügel beim Gerundensee in Siders ist es am Mittwochnachmittag zu einen Felssturz gekommen. Die Felsbrocken kamen erst wenige Meter vor Wohnhäusern zum Stillstand.
«Am Colline de Plantzette westlich des Gerundensee haben sich rund 8000 Kubikmeter Fels und Schutt gelöst und an seinem Fuss eine grosse Rebfläche verschüttet», sagt Gabriel Chevalier, Geologe bei der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft des Kantons Wallis, auf Anfrage von 1815.ch. Dabei ist auch ein Zufahrtsweg zu den Rebbergen verschüttet worden, der gerne von Spaziergängern und Velofahrern genutzt wird.
Die Felsbrocken kamen erst wenige Meter vor Einfamilienhäusern zu stehen. Die Bewohner der Häuser mussten aus Sicherheitsgründen evakuiert werden.
Weil man nicht mit letzter Sicherheit weiss, ob sich zum Zeitpunkt des Felssturzes Personen auf dem verschütteten Spazierweg aufhielten, machte die Polizei im Quartier einen Aufruf, ob jemand vermisst werde. Bislang aber ging keine Vermisstenmeldung ein.
An derselben Stelle gingen bereits nach den gossen Niederschlägen am 8./9. Januar einzelne Felsbrocken ab. Danach wurde der Zufahrtsweg gesperrt.
«Wir gehen davon aus, dass der Felssturz vom Nachmittag durch die grossen Niederschläge vom Januar mit einhergehenden Temperaturschwankungen im Frühjahr verursacht wurde», sagt Chevalier. Die Hügel beim Gerundensee sind beim grossen Felssturz bei Siders vor etwa 9000 Jahren entstanden. Sie bestehen aus grossen Felsblöcken, die mit Feinmaterial durchmischt sind. «Das Feinmaterial ist durch die grossen Niederschläge mit Wasser infiltriert und aufgeweicht worden, die dem Druck der grossen Blöcke offensichtlich nicht mehr standgehalten haben.»
Laut Chevalier liegen bei der Abrisskante noch weitere instabile Blöcke, die sich mit den prognostizierten Niederschläge für die nächsten Tagen lösen könnten. Deshalb werde das Gebiet weiter überwacht.
zen
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