Film | Europäischer Medienpreis für den Oberwalliser Filmemacher Stephan Hermann
Geehrt wird nicht nur das Können, sondern auch das Engagement
BERN. Am 1. Juni weilt Stephan Hermann im Auswärtigen Amt in Berlin und erfährt dort eine besondere Ehre: Er wird den Europäischen CIVIS Medien-Sonderpreis «Fussball + Integration» ausgehändigt erhalten.
Der Oberwalliser Filmemacher wird damit für seine zwölfteilige Videoserie «Togehter2016– die Integrationskraft des Fussballs» ausgezeichnet. «Dieser Preis zeigt, dass unsere Arbeit ankommt», sagt Stephan Hermann. Und was ihm an dieser Auszeichnung besonders gefällt: Damit wird nicht nur das filmische Element, sondern auch gesellschaftliches Engagement anerkannt.
CIVIS gilt als Europas bedeutendster Medienpreis für In-tegration und kulturelle Vielfalt. Ausgezeichnet werden in verschiedenen Kategorien Programmleistungen im Radio, Film, Fernsehen und Internet. Stephan Hermann von «COUPDOEIL productions» schwang in der Kategorie «Interaktives-Webangebot» obenaus. An der Preisverleihung nehmen rund 400 hochkarätige Gäste aus Medien und Politik teil. Schirmherren des CIVIS-Me-dienpreises sind der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Deutschlands Bundesaussenminister Sigmar Gabriel und Antonio Tajani, der Präsident des Europäischen Parlaments.
Denn Fussball versteht fast jeder…
Eine fremde Sprache lernen, eine Arbeit finden, ein einigermassen normales Leben führen–wer auf sich allein gestellt ist, hat es damit nicht einfach. Erfahrungen, welche jene Menschen machen, die in die Schweiz geflüchtet und dort Aufnahme gefunden haben. Kontakte zur ansässigen Bevölkerung kön-nen vieles erleichtern, persönliche Kontakte zu schaffen ist Voraussetzung dafür. Was unter anderem im Sport und vor allem im Fussball relativ einfach ist. Denn Fussball versteht fast jeder.
Die Videos von Stephan Hermann bildeten denn auch Bestandteil der Kampagne «www.together2016.ch» zu den Flüchtlingstagen 2016. Die Swiss Football League (SFL) und Schweizer Profiklubs engagierten sich darin gemeinsam mit der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge und dem Staatssekretariat für Migration für die Integration von Flüchtlingen. Sie rückten das Thema «Begegnung» in den Vordergrund, weil Fussball bekanntermassen ein Integrationsmotor ist, weil er Menschen sowohl im Team wie auch als Fans zusammenbringen kann. Stephan Hermann von «COUPDOEIL productions» verewigte das Projekt in bewegten Bildern.
«Hochprofessionell–inhaltlich wie formal…»
«Fussball kennt weder sprachliche noch kulturelle Grenzen, er bringt Menschen zusammen. Die Integration von Menschen mit Flüchtlings- und Migrationshintergrund ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Sie gelingt nur über per-sönliche Begegnungen und durch die Einbindung in soziale Strukturen», hiess es denn auch in der Begründung der Jury, welche Stephan Hermann den Preis zusprach. «Fussball ist ein Integrationsmotor. Das interaktive Video-Webangebot präsentiert zahlreiche unterschiedliche Integrationserfahrungen in Kurzvideos. Hochprofessionell–inhaltlich wie formal ungewöhnlich», würdigte sie diese Serie von Kurzfilmen der Kampagne «Together2016».
«Der Preis geht in diesem Sinn an ein starkes Team aus Sport, staatlichen Organisationen und der Zi-vilgesellschaft, die diesen Erfolg gemeinsam möglich gemacht haben», kommentiert Stephan Hermann diese Auszeichnung, die ihn sowohl für sein filmisches Können als auch für sein Engagement im Dienste der Menschlichkeit ehrt.
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