Rothwald | Freysinger zu Lastwagenunfall am Simplon
«Ohne Rückmeldung kann ich nicht handeln»
Der erneute Vorfall auf der Simplonpassstrasse spielt den Ball der Politik zu. Doch ohne Rückmeldung des Bundes sind dem Kanton Wallis die Hände gebunden, wie Sicherheitsminister Oskar Freysinger sagt.
Am Freitagmorgen fing bei Rothwald ein LKW mit einer Ladung Waschmaschinen Feuer und brannte komplett aus, was zu einer Totalsperrung der Strasse gen Simplon führte. Gefahrengut hatte der LKW zwar nicht geladen, doch wirft das jüngste Ereignis wiederum viele, bereits gestellte Fragen auf.
So weist der Walliser Sicherheitsdirektor, Staatsrat Oskar Freysinger, auf Anfrage erneut auf eine eingehende Sicherheitsanalyse zur Situation am Simplonpass hin, welche seine Dienststelle gemacht hat. «Entsprechende Lösungsvorschläge wurden ausgearbeitet und den zuständigen Bundesstellen zugestellt.» Man habe darin betont, dass nicht die Anzahl der Transporte das Problem sei, sondern das Gefahrenpotenzial eines einzelnen Vorfalls.
Sein Departement sei daraufhin vertröstet worden, dass man die Situation analysieren wolle: «Es ist aber verwunderlich, dass es nicht einmal Statistiken zu der Anzahl Gefahrentransporte ennet der Grenze gibt. Diese Zahlen will der Bund nun aber bald liefern.»
Freysinger will am Thema festhalten und verlangt immer wieder Updates zum neuesten Stand auf der Simplonpassstrasse. «Bisher habe ich noch keine Reaktion erhalten. Fakt ist: Ohne Rückmeldung des Bundes kann ich nichts unternehmen, denn es handelt sich nicht um eine Kantonsstrasse.»
Sein Departement werde jedoch nicht aufhören, Druck auszuüben - die eigenen Hausaufgaben mit der Erstellung der Analyse habe man gemacht, so Freysinger. «Die Analyse meiner Dienststelle besagt: Entweder man macht Kontrollen in Gondo oder es wird die Möglichkeit geschaffen, die Lastwagen auf dem Simplon auf ihren Zustand zu prüfen. Das ist natürlich mit Kosten verbunden. Ausweichspuren sind ebenfalls erwähnt.»
Was momentan kaum infrage komme, sei die Einführung der Vorschrift spezieller Bremssysteme, die Unfälle vermeiden könnten. Der Einsatz von Spezialbremsen wird landesspezifisch gehandhabt. «Da kann der Kanton keine Regeln einführen, deshalb sind wir auf den Bund angewiesen.» Gefährliche Güter via Tunnel zu transportieren sei verboten, deshalb sei die Passstrasse die einzige Route für Gefahrengut-Transporte. «Das sagt das Gesetz», so Freysinger.
rul / zen
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Kommentare
Blasi - ↑2↓1
NB. Zermatt
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Blasi - ↑1↓3
? oberster Feuerwehrmann im Kanton, der Bundesrichtlinien aushebeln kann??
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Klara Zenruffinen - ↑18↓26
Typisch SVP-Syndrom: nichts tun, keine Verantwortung übernehmen, wieso auch, die Andern sind doch immer an Allem schuld.
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Anja - ↑17↓2
Das Obligatorium von Spezialbremsen ist ja schliesslich auch so einfach durchzusetzen. Man legt sich nur (mal wieder) mit der EU an. Das mag der Bund. :D
Chemie darf ja nur über den Pass.
Die Bereitschaft wird erst dann steigen, wenn Wälder, Häuser und (bitte bitte nicht!!!!!) Menschen zu Schaden kommen. Nennt sich Trouble shooting.
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Simplonpassfahrer - ↑37↓10
Gesetze lassen sich ändern!!!
und es ist Schade hat man den Pass damals so dermassen ausgebaut....
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Peter - ↑39↓60
Man hat ja auch nur Zeit die Schäferproblem zu lösen, und nicht um die Sicherheit aller zu gewährleisten... Ist das wohl weil man sich an diesem Dossier überfordert fühlt... Darum nimt man sich lieber den einfachen Probleme an? Oder weil schlicht weg die Zeit fehlt weil man ja in Deutschland in gewissen Kreisen ein Referat halten muss?
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Blasi - ↑4↓0
ich hoffe das er sich ein "Gutes Zitat" erlaubt, das man für gegebene Anlässe verwenden kann. ;-)
Stefi - ↑20↓7
Eines sage ich jetzt scho , es wird sich auch mit den Neu gewählten NR nichts ändern, wer etwas anderes glaubt ist sehr naiv... Die CH und ihre Cüpli Politiker. Von SVP bis zu den Grünen...
Andre - ↑30↓25
Das sehe ich auch so, Peter. Es ist einfacher, grosse Reden zu halten statt die tägliche Arbeit zu machen.