Nationales Kuhkampf-Finale in Aproz
«Frégate» ist Königin der Königinnen
Am Sonntag stand in Aproz das Nationale Ringkuhkampf-Finale auf dem Programm. Es waren einige heisse Entscheidungen, kurze und längere Kämpfe und viel Stimmung in und neben der Arena zu sehen. Die neue «Reine des Reines» heisst «Frégate» - der Titel geht nach Salgesch!
Dem wechselhaften Wetter, zwischen Sonnenschein bis hin zur Sturmwarnung, zum Trotz haben am Sonntag wiederum tausende Zuschauer den Weg nach Aproz gefunden, um die Entscheidungen auf dem Weg zur Königin der Königinnen vor Ort mitzuerleben. Rund 180 Kühe massen sich während des Tages in fünf Kategorien um den jeweiligen Kategoriensieg und die Siegerinnen, mit Ausnahme der Rinderkategorie, am Schluss um den Titel «Reine des Reines».
Die Finaldurchgänge versprachen einiges an Spannung und Brisanz. Während bei den Rindern, Erstmelken und in der 3. Kategorie mit «Mistral», «Castagne» und «Muscat» jeweils Kühe von Unterwalliser Besitzern den Königinnentitel erringen konnten, reichte es in der 2. Kategorie schliesslich zu einem Oberwalliser Sieg. «Frégate» der Besitzer Bernard und Renée Constantin aus Salgesch platzierte sich als Königin vor ihre Konkurrentinnen. Auf den Plätzen dahinter folgten «Pohima» von Schmid Urban aus Grächen und «Marmotte» der Geschwister Zurbriggen aus Saas-Grund.
Zermürbende Kämpfe in der 1. Kategorie
In der 1. Kategorie ereignete sich gleich zu Beginn eine Überraschung. Für Titelverteidigerin «Cobra» war das Finale bereits nach nur wenigen Minuten gelaufen, als sie von Mitfavoritin «Pouky» zurückgedrängt und anschliessend von Besitzer Viktor Gsponer aus dem Ring genommen wurde. Die weiteren Entscheidungen zogen sich dann in die Länge. «Golda», die vorgängig Mitfavortin «Pouky» besiegte, bot sich während fast einer Stunde ein unerbitterliches Klammern mit der ebenfalls welschen «Chakira».
Nach rekordverdächtig langem Ringen konnte die rund 100 Kilogramm leichtere «Chakira» die Favoritin «Golda» schliesslich zurückdrängen. Aufgrund des langen und aufreibenden Kampfes hatte die letzte verbliebene Ringkuh «Babylon» dann keine grosse Mühe mehr den Sieg gegen «Chakira» einzufahren. Mit «Babylon» wurde eine Oberwalliserin der Besitzer Ivo und Gaby Fux aus Eggerberg Königin bei den Schwersten.
Letzte Entscheidungen in der Dunkelheit
Das diesjährige Turnier geht in die Geschichtsbücher ein: Aufgrund der Länge des Kampfgeschehens und der einkehrenden Dunkelheit musste die Feuerwehr für die letzte Entscheidung des Tages mit künstlichem Licht aushelfen – die Stützpunktfeuerwehr Visp hatte dafür extra den Weg ins Unterwallis auf sich genommen. Bei den Entscheidungskämpfen um den Tagessieg wurde «Babylon» im Flutlicht zur Überraschung der Zuschauer sensationell von der Erstmelken-Königin «Castagne» geschlagen. Auch gegen «Frégate» konnte sich die Erstmelke tapfer halten und erst nach längerem Kampf durch die Oberwalliser Königin der 2. Kategorie geschlagen werden. Die neue «Reine des Reines» heisst damit «Frégate».
Ranglisten:
Reine des Reines
1. Frégate, Constantin Bernard und Renée, Salgesch
Kategorie 1
1. Babylon, Familie Fux Ivo und Gaby, Eggerberg
2. Chakira, Cotter Marcel et Mickaël, Vétroz
3. Golda, Besse Damien, Villette
4. Pouky, Bétrisey Antoine et Christophe, Saint-Léonard
5. Rebelle, Pannatier Marius, Evolène
6. Marmotte, Corthay Jérôme, Verbier
7. Paloma, Geschwister Lötscher, Agarn
Kategorie 2
1. Frégate, Constantin Bernard und Renée, Salgesch
2. Pohima, Schmid Urban, Grächen
3. Marmotte, Geschwister Zurbriggen, Saas-Grund
4. Mandoline, Formaz Jean-Charles et Sébastien, Saxon
5. Verone, Boson Olivier et Frédéric, Fully
6. Praline, Collombin Blaise et Denis, Verbier
7. Riva, Alliance Gsponer und Passeraub, Baltschieder
Kategorie 3
1. Muscat, Délèze Gaëtan, Fully
2. Voitale, Mariéthoz Jean-Pierre et Raphaël, Baar
3. Morena, Gruber Diego, St. Niklaus
4. Fany, Voutaz Marie et Déborah, Sembracher
5. Surprise, Fux Ivo und Angelo, Eggerberg
6. Arthémis, Udry Franck et Fils, Conthey
7. Liz, Brantschen Manfred, St. Niklaus
Kategorie 4 (Erstmelken)
1. Castagne, Guigoz Gilbert, Lourtier
2. Brunette, Etable des Virottes, Saillon
3. Tolede, Françoise Maurer, Saillon
4. Lhassa, Balet Alain et Fils, Conthey
5. Brigande, Vaudan Adrien, Bruson
6. Lisa, Inderwildi Tamara, Susten
7. Sabayon, Steiner Christian, Agarn
Kategorie 5 (Rinder)
1. Mistral, Dorsaz Gilbert et Fils, Vollèges
2. Tulip, Gebrüder Furrer, Bürchen
3. Vuitton, Williner Ursula, Grächen
4. Bonnie, Stallung Kummer-Walpen
5. Viola, Truffer Mori und Mike, Mattsand
6. Pacerelle, Lugon Nathalie, Bovine
7. Merlyne, Bruchez Yves, Le Cotterg
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Kommentare
Hamu - ↑0↓0
Ich bin halt ein Grüezi und versteh deshalb zu wenig davon. Ich habe den epischen Kampf zwischen Chakira und Golda gesehen und miterben können, wie diese 100kg leichtere, tapfere Kuh gewonnen hat. Kann mir jemand erklären, warum der Besitzer sie danach in einem aussichtslosen weiteren Kampf verheizte, anstatt mit ihr erhobenen Hauptes den Ring zu verlassen. Sie wäre die eigentliche Siegerin!
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Fre - ↑0↓0
An einem Stechfest gewinnt nicht immer die stärkste Kuh. Es gehört auch Glück dazu.
Merlin - ↑0↓0
Ein tolles Ereignis- sehr spannend!
Beste Werbung für unser schönes Walis!
Ein grosses Lob muss hier auch dem SRF ausgesprochen werden. SRF hat es all jenen ermöglicht dabei zu sein, die nicht vor Ort waren. Schön war es, zu hören und zu erleben, was es mit dem Ringkuhkampf auf sich hat. Sicherlich wurden auch einige Vorurteile bei Seite geräumt, der eine oder andere lernte etwas dazu.
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informi - ↑0↓0
Ich frage mich was im Vordergrund stand
Die Kühe oder das dumme vielfach sinnlise Geschnurr von L.T und den anderen 2 inkopetenten Reporterinnen
Und ob am Schluss wirklich die Staerkste gewonnen hat? Wohl kaum
Eher die die noch genug sah - das Finale war dich ein Witz
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