Forstwirtschaft | Neues Finanzierungsmodell des Kanton Wallis
Förster verlangen Auszeit
Wallis | Der Kanton schlägt ein neues Finanzierungsmodell für die Schutzwaldpflege vor. Der Verband Walliser Wald erteilt diesem eine Abfuhr. Wie weiter?
Knapp 90 Prozent der Wälder im Wallis sind prioritäre Schutzwälder, die Gemeinden und Infrastrukturen schützen. Damit diese ihre Funktion wahrnehmen können, müssen sie gepflegt und bewirtschaftet werden, was mit Kosten verbunden ist. Der Holzerlös deckt schon seit Jahrzehnten nicht mehr die Bewirtschaftungskosten. Deshalb unterstützen Bund, Kanton und Gemeinden die Arbeit in den Walliser Wäldern.
Neues Modell mit Schwächen
Ein neues Finanzierungsmodell des Kantons sieht nun vor, dass unterschiedliche Voraussetzungen bei der Entschädigung berücksichtigt werden. Das heisst: in steilen Lagen und schwer zugänglichen Regionen sollen die Forstreviere künftig höhere Beiträge erhalten als in Gebieten, die besser erschlossen sind. «Das macht durchaus Sinn», sagt Christina Giesch, «doch das neue Modell des Kantons ist nicht praxistauglich, das System ist zu starr», so die Direktorin des Verbandes Walliser Wald, der an einer ausserordentlichen Generalversammlung ein Moratorium von zwei Jahren für das neue Modell beschlossen hat. Wenig Verständnis für diesen Beschluss hat die kantonale Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft. «Natürlich verstehen wir die Bedenken von Walliser Wald. Die Einführung von neuen Systemen wird immer auch kritisch beurteilt. Wir halten das System aber für die Praxis geeignet und angemessen», so der Chef der Dienststelle Olivier Guex. Das neue Finanzierungsmodell werde am 1. Januar 2020 in Kraft gesetzt.
Die Details zu vertrackten Situation im Walliser Forstwesen im WB vom Freitag, 18. Oktober.
Armin Bregy
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