Herbstmarkt | Reges Treiben am St. Gallusmarkt in Brig
Fleissiges Feilschen bei bestem Herbstwetter
Jeweils am zweiten Mittwoch im Oktober findet der traditionelle St. Gallusmarkt in Brig statt. Das Angebot der Marktstände zeigte sich in der diesjährigen Ausgabe vielfältig. Bei diversen kulinarischen Ständen konnten sich die Flaneure und Feilscher international verpflegen. Auch viel «Handgemachtes» wurde angeboten: so etwa Leder-Portemonnaies mit eigenen Motiven oder Schmuck.
Viele der Standbesitzer kennen sich und pflegen eine lange Beziehung. So ist beispielsweise Hans Winkler aus Steffisburg schon seit 30 Jahren mit einem Stand am Briger Herbstmarkt vertreten. Er bietet an seinem Stand diverse Sammlerstücke an, wie etwa ein Grammophon, eine Violine oder alte Photographien. «Ich war schon immer ein Sammler. Mittlerweile kennen mich die Leute und bringen ihre Antiquitäten bei mir vorbei», erzählt Winkler. Am Leben als Marktfahrer mag er vor allem, dass er viel unterwegs ist: «Manchmal bin ich auf fünf Märkten innerhalb von einer Woche», so Winkler. Bereits seit 40 Jahren verdient er sein Geld als Verkäufer von Sammlerstücken – und das mit Freude.
Faire Produkte aus Mittelamerika
Peter Höltschi und sein Sohn haben ihren Stand mit viel Liebe hergerichtet. Als Höltschi 20 Jahre alt war, unternahm er eine für ihn prägende Reise nach Guatemala. Erste faire Produkte wie etwa Kaffee oder Bananen aus Mittelamerika waren damals schon auf dem Markt, aber für ihn war klar: «Eigentlich müsste doch aller Handel fair sein.» Durch eine zufällige Begegnung in einer guatemaltekischen Sattlerei entsprang eine mittlerweile 27 Jahre lange Freundschaft. Diverse weitere Beziehungen entstanden seither und Höltschi verkauft seit 20 Jahren faire Kleider, Hängematten und Rucksäcke am Briger Herbstmarkt. Alle Produkte werden in Familienbetrieben in Peru, Mexico und Guatemala hergestellt. Er legt dabei vor allem Wert darauf, dass die Stoffe «rein» sind und keine chemischen Reststoffe, wie etwa Schwermetalle, in den Kleidern vorhanden sind. Jedes Jahr verbringt er mindestens zwei oder drei Monate in Mittelamerika: «Ich habe einen Teil Guatemalas in mir aufgenommen.»
mgo
Artikel
Kommentare
Viége - ↑4↓14
Frage: Verkaufen viele Marktfahrer, Generation 50+ eigentlich aus Spass und Plausch? Die Anreise alleine, die Gebühr und der ganze Aufwand mit Auf und Abbau wird man wohl kaum einnehmen...
antworten