Fischzucht | Gemeinde Leuk limitiert den Grundwasserbezug der Kasperkian AG
Vorerst kein Trinkwasser für Kaviarzucht
Aus Angst vor Bodensenkungen will die Gemeinde Leuk den Grundwasserbezug für den Betrieb der Kaviarzucht im Leukerfeld vertraglich limitieren. Die Nutzung von Trinkwasser zu Spezialkonditionen aus dem Füelubach ist vorerst vom Tisch.
Im Leukerfeld ist derzeit eine Kaviarzuchtanlage im Bau. Die Kasperskian AG mit Sitz in Leuk investiert Millionen, um hier eine Produktionsanlage für Kaviar hochzuziehen. Ende letzten Jahres war aber noch unklar, wie die Firma ihren hohen Wasserbedarf für die Fischbecken deckt, welche wie bei Fischzuchtanlagen üblich auch über eine eigene Abwasserreinigungsanlage verfügen.
Im September 2014 sagte Renato Stefani, VR-Mitglied und CEO der Kasperskian, gegenüber 1815.ch, dass noch nicht klar sei, ob für die Fischzucht Grundwasser oder Quell-/Trinkwasser genutzt wird.
Elf Monate später scheint nun klar zu sein, dass die Investoren, dass ungenutzte Quell- und Trinkwasser des Füelubach nicht wie von ihnen gewünscht zu Spezialkonditionen für die Fischzucht nutzen können. «Eine verbilligte oder gar kostenlose Abgabe käme einer Ungleichbehandlung anderer Firmen im Leukerfeld gleich. Zudem müsste für ein solches Vorgehen erst das Reglement über das Trinkwasser abgeändert und von der Urversammlung genehmigt werden», erklärt Roberto Schmidt, Gemeindepräsident von Leuk. «Die Nutzung des Füelubach für Kaviarfische ist also vorerst vom Tisch.»
Angst vor Bodensenkungen
Gleichzeitig aber hat die Gemeinde auch Gutachten eingeholt, welche die Auswirkungen unbegrenzter Grundwasserbezug der Fischzuchtanlage im Leukerfeld haben könnte. «Durch den Bau der Autobahn sowie weiterer Industriebetriebe im Leukerfeld, sind in der Vergangenheit bereits negative Veränderungen aufs Grundwasser festgestellt worden. Deshalb sind nun auf der Grundlage der Gutachten Verträge zwischen der Gemeinde und der Kasperskian unterschriftsbereit, welche den Bezug des Grundwassers der beiden bewilligten Brunnen der Fischzucht limitieren», so Schmidt. So könnte garantiert werden, dass es zu keinen Bodensenkungen im Gebiet komme.
Die Störzuchtanlage kommt auf einem 16 000 Quadratmeter grossen Terrain der Burgerschaft Leuk zu stehen. Die Anlage selbst soll allerdings nicht die gesamte Fläche beanspruchen. Das Land wurde von der Kasperskian AG für 60 Jahre im Baurecht gepachtet. In der Region Leuk erhofft man sich so die Ansiedlung von einem Dutzend Arbeitsplätze in der Region.
zen
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Kommentare
fredy - ↑46↓5
Das ist unsere Politik! Wurden diese "Probleme" nicht schon bei der Baueingabe / Baugesuch behandelt? Da kann man nur als Normalbürger den Kopf schütteln!
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