Fischerei | Vor dem Beginn der Fischereisaison am 5. Juni
Aussatz von 100'000 Zucht-Forellen in Walliser Bergbächen
Ab dem 5. Juni darf im Wallis auch in Bergbächen und -seen gefischt werden. Zuvor werden in diesen Gewässern rund 100’000 Massfische und 1,3 Millionen Jungfische eingesetzt.
Rund 8000 Massfische und 80'000 Jungfische stammen aus der Fischzucht des Fischervereins des Bezirkes Leuk. Im Auftrag des Kantons sorgt dieser dafür, dass sich in den Bergbächen und -seen in der Region Leuk genügend Fisch tummelt, damit sich das Angeln für die Patentfischer auch lohnt.
Bei einem Besuch von 1815.ch am Samstagmorgen in der Fischzucht Leuk herrscht gute Stimmung. An diesem Tag wollen zehn Mitglieder des Vereins ehrenamtlich rund 500 Bachforellen in die Turtmänna und in die Dala einsetzen.
Es ist sozusagen Erntezeit von Zuchtfisch, der im glasklaren Quellwasser der Pfüela westlich von Getwing nach drei Jahren Hege und Pflege die nötige Grösse von 24 Zentimeter erreicht hat. Denn erst ab dieser Grösse gilt er als Massfisch und darf somit gefischt werden.
Kälteschock vermeiden
Alle Handgriffe zur Entnahme aus der Pfüela unter den Anweisungen von Vereinspräsident Stefan König und unter Aufsicht von Wildhüter Rolf Kuonen sitzen. «Die Bachforellen werden nach der Entnahme aus dem Zuchtgewässer gewogen und in ein Transportbecken geworfen. Dieses muss über eine genügende Sauerstoffsättigung verfügen. Ansonsten verenden die Fische beim Transport zu den Bestimmungsorten», erklärt König. Aus diesem Grund kontrolliert er auf der Fahrt ins Turtmanntal bei einem Zwischenhalt in Oberems nochmals die richtige Zufuhr aus der Sauerstoffflasche.
Der heikelste Moment ihrer Aussetzung steht den Bachforellen unmittelbar vor ihrer Entlassung in die acht Grad kalte Turtmänna bevor. «Werden die Fische direkt in den Bergbach eingesetzt, verenden sie an einem Kälteschock. Deshalb mischen wir das wärmere Wasser des Transportbeckens nach und nach mit kälterem aus der Turtmänna.» Nach einer halben Stunde ist es so weit. Fisch für Fisch wird im klaren Wasser des Bergbachs auf die Reise geschickt. «Nicht jeder übersteht die ersten Tage im Bergbach, weil die Anpassung ans kältere Wasser, die Suche nach Nahrung und das Stehen in der Strömung den Fisch vor grosse Herausforderungen stellt.»
Vorab Bach- und Regenbogenforellen
50'322 Bachforellen, 26'599 Regenbogenforellen und 2789 Seesaiblinge zappelten im Jahr 2013 laut der aktuellsten Fangstatistik des Kantons Wallis an den Angeln der Walliser Fischer. Da muss auch für Nachschub gesorgt werden, soll den Fischern am Ende eines Fischertages die Schmach des Forellenkauf im Geschäft erspart bleiben.
28 Tonnen oder etwa 100’000 Massfische werden deshalb Jahr für Jahr aus Fischzuchten in die Gewässer des Wallis entlassen. Die Zuchtfische sind mindestens 24 Zentimeter lang und wiegen je nach Alter zwischen 250 Gramm bis zu einem Kilogramm. «Der Anteil an Bachforellen beträgt rund 15 Tonnen, während in den stehenden Gewässern wie Bergseen oder Talteichen etwa 12 Tonnen Regenbogenforellen eingesetzt werden. Hinzu kommen noch in kleiner Stückzahl Kanadische Seeforellen, Seesaiblinge und Karpfen», erklärt Peter Scheibler, Chef der Dienststelle für Fischerei.
Zustand der Gewässer entscheidend
Das Einbringen der Fische in die Walliser Gewässer richtet sich nach einem Fischbesatzplan der Fischereiverwaltung des Kantons. Für jeden einzelnen Fluss, Kanal oder Bergsee existiert ein Besatzplan. «Je besser ein Gewässer im ökologischen Gleichgewicht ist, desto weniger Massfische werden eingesetzt», erklärt Scheibler die Grundphilosophie der Fischaussetzung. «Flussläufe, die ökölogisch komplett entwertet sind, weil sie unterhalb von Staumauern liegen und deshalb einige Mal pro Jahr einer Spülung mit trübem Wasser unterliegen und mancherorts auch über zu wenig Restwasser verfügen, werden stärker bestückt.»
Gleichzeitig werden jedes Jahr auch Jungfische in die Gewässer entlassen. Die sogenannten Vor- und Sömmerlinge wachsen bei optimalem Nahrungsangebot innerhalb von drei Jahren zu einem Massfisch von 24 Zentimetern heran. «Rund 750'000 Vorsömmerlinge und 550'000 Sömmerlinge, die etwa ein Finger lang sind, sind es in diesem Jahr etwa. Dabei handelt es sich praktisch nur um junge Bachforellen.» Regenbogenforellen werden nur in einigen wenigen Seen als Jungfische eingesetzt.»
Weil der Kanton Wallis über keine eigene Fischzucht verfügt, sind für die Besatzung die Sektionen des Kantonalen Fischereiverbandes beauftragt. 190'000 Franken für Massfische fliessen vom Kanton jährlich in die Kassen der Sektions-Fischzuchten im Ober- und Unterwallis und etwa 250'000 Franken für Aussetzung von Sömmerlingen. Über die Einlösung von jährlich rund 2500 Fischerpatenten kommen beim Kanton andernseits eine halbe Million Franken Einnahmen zusammen.
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Kommentare
Forelle - ↑8↓27
Mehr Schein als Sein, wie so vieles im Wallis. Eigentlich ein Nullsummenspiel für den Kanton, aber eine Mordsgaudi für die Tierquäler. Fische ernten...
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Sven - ↑9↓4
Tierquäler? Forelle ist bestimmt der falsche Name für dich.
Also ich Fische sehr gerne und esse die Fische auch.Wo ist dein Problem?
Also euch GRÜNEN ist echt nicht mehr zu helfen.... Erst Wolfgejammer und jetzt auch noch Fischgejammer.