Wirtschaft | Oberwalliser Betriebe im Porträt. Heute: AA’s Cash & Carry

«Expansion ist immer ein Thema»

Neue Wege. Seit wenigen Wochen vertreibt André Andenmatten das hauseigene Weinsortiment auch online.
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Neue Wege. Seit wenigen Wochen vertreibt André Andenmatten das hauseigene Weinsortiment auch online.
Foto: 1815.ch

Quelle: 1815.ch 25.03.16 5
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Seit 1989 mischt André Andenmatten mit AA’s Cash & Carry im Grossverteiler-Geschäft mit und beliefert unter anderem Gastronomie- und Hotelbetriebe in der Region. Im Gespräch beschreibt er die aktuellen Herausforderungen der Branche.

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  • Serie: Oberwalliser Unternehmen

Vor dem Schritt in die Eigenständigkeit arbeitete der gelernte Hotelier André Andenmatten mehrere Jahre bei einem nationalen Verteiler. Dort kam er zur Erkenntnis: «Das kann ich auch.» Kurz darauf machte er sich an die Umsetzung seiner Geschäftsidee als Gastro-Grossverteiler im Oberwallis. «Zu Beginn waren wir zwei Personen und mussten bei null anfangen», erklärt der 55-Jährige rückblickend. Es habe Jahre gedauert, sich in der Region einen Namen zu machen. «Als junger Einheimischer muss man sich im Oberwallis das Vertrauen der Leute erst hart erkämpfen.» Heute beschäftigt der Familienbetrieb über 30 Mitarbeitende am Hauptstandort in Visp und in verschiedenen Tourismusorten im Oberwallis.

Ein wichtiger Meilenstein von AA’s Cash & Carry war die Eröffnung der neuen Geschäftslokalität in Visp im Jahr 2010. Stand bis dahin ausschliesslich die Belieferung von Grosskunden im Zentrum, besteht seither zugleich ein Abholmarkt für Private und Betriebe. In der Visper Lokalität wird auf rund 4'000 Quadratmetern ein Produktemix von insgesamt 7'500 Artikeln angeboten – von Non-Food-, über Frisch- bis hin zu Tiefkühlprodukten. In der Tendenz sei die tägliche Kundschaft im AA’s Cash & Carry überschaubar. Allerdings kaufen die Kunden, im Vergleich zum Detailhandel etwa, in grösseren Beträgen ein – neben ebenfalls vorkommenden Kleineinkäufen liegen die durchschnittlichen Ausgaben zwischen 1'000 und 2'500 Franken.

Regionale Produkte im Abholmarkt

Der Trend gehe sowohl bei den Privaten als auch bei Grossverbrauchern zunehmend in Richtung Frischware. «Man kommt von Konserven und Trockenem immer mehr zu Frischprodukten, etwa bei den Früchten. Das ist auch der Sektor, den wir derzeit am meisten vorantreiben wollen.» Besonders die drei regionalen Erzeugnisse Wein, Käse und Fleisch sind laut Andenmatten immer beliebter. Hier sieht er auch weiteres Potential bei Touristen, die en passant Walliser Produkte kaufen. «Wir wollen in diesem Jahr besonders einheimische Produkte für Touristen bewerben und dafür im Geschäft spezielle Ecken einrichten.»

Zu Beginn sei die Einrichtung eines Abholmarkts eine Herausforderung gewesen. «Auf uns hat niemand gewartet. Zudem mussten wir zuerst alles von Grund auf lernen», betont Andenmatten dazu. Es sei einiger Aufwand nötig gewesen, auf sich aufmerksam zu machen. Inzwischen könne er aber sagen, dass es sich gelohnt hat. «Im Vergleich zum Vorjahr fahren wir jeden Monat besser.» Nicht nur beim Abholmarkt, sondern auch beim Lieferservice, erklärt er weiter. Der Lieferdienst in Gastro- und Hotelbetriebe spielt immer noch eine wichtige Rolle. Rund 50 Prozent der belieferten Kunden seien Saisonbetriebe, die andere Hälfte Gastrobetriebe, Spitäler, Altersheime und Schulen.

Abhängig vom Tourismus

Mehrmals täglich fahren Lastwagen nach Zermatt und in andere Regionen des Oberwallis. Seit vergangenem Herbst können die Ladeflächen der vier Lastwagen und die fünf kleineren Lieferwagen in verschiedene Bereiche unterteilt werden, um Non-Food, Frisch- und Tiefkühlprodukte gleichzeitig zu liefern. In Zermatt und Saas-Fee verfügt AA’s Cash & Carry zudem über Lagerplattformen für die Warenauslieferung. Allein in Zermatt arbeiten vier Angestellte und beliefern Betriebe mit fünf Elektrowagen. «Als regionaler Anbieter haben wir viel darauf gesetzt, in Zermatt mit einem eigenen Verteillager präsent zu sein.» Ein Grossteil des Umsatzes wird heute in der Destination generiert.

Den kriselnden Tourismus mit jährlichen Abnahmen bei den Übernachtungszahlen bekomme man auch in seinem Geschäft zu spüren, betont Andenmatten. Hinzu komme, dass die Region in ihrer Grösse stagniere. «Wir sind auf drei Seiten von Bergen umgeben. Von diesen Seiten kommt niemand einkaufen.» Um weiter wachsen zu können, sucht der Geschäftsmann deshalb stetig nach neuen Expansionsmöglichkeiten. So etwa im Unterwallis. Seit gut einem Jahr ist im Welschwallis ein Aussendienstmitarbeiter unterwegs. «Expansion ist immer ein Thema. Ansonsten bleibst du stehen.» In der Region selbst sei ein stetiges Wachstum nur durch Verdrängung möglich. Denn je grösser das Einkaufsvolumen, desto grösser seien die Preisvorteile beim Einkauf und umso interessanter sei ein Anbieter für die Kundschaft.

Standbein Weinverkauf

Ein zunehmend wichtiger werdendes Standbein für AA’s Cash & Carry ist das Weinsortiment, mit rund 1'000 gelagerten Weinen aus dem Wallis, dem nahen Ausland und vereinzelt auch aus der Neuen Welt. «Wir haben zudem exklusiv eine Vertretung für italienische Weine im Wallis», so Andenmatten. Seit einigen Wochen versucht sich das Unternehmen nun auch im Online-Geschäft. Unter «vineshop.ch» können alle Weine, Spirituosen und Zigarren schweizweit aus Visp nach Hause bestellt werden. Hinzu kommt der hauseigene aufwärmbare Glühwein, der seit rund zehn Jahren im Angebot steht. Nach eigenem Rezept wird in Österreich aus 100 Prozent italienischem Tischwein mittlerweile jährlich eine Viertelmillion Liter hergestellt und in der Schweiz verkauft. Absatzmengen steigend.

Familienbetrieb mit Zukunft

AA’s Cash & Carry ist als Aktiengesellschaft organisiert, besteht seit 1989 und beschäftigt heute 33 Mitarbeitende. Auch die drei Söhne Andenmattens sind an der Firma beteiligt, zwei arbeiten selbst im Geschäft. Im Jahr 2010 wurde mit dem Neubau am Wehreyering in Visp in Ergänzung zum bestehenden Lieferservice ein allgemein zugänglicher Abholmarkt eingerichtet. Das Sortiment umfasst einen Produkte-Mix aus 7'500 Produkten in den Bereichen Non-Food, Food und Keller. Rund 30 Prozent der Verkaufswaren werden durch die Unternehmung selbst aus dem Ausland importiert. Kauft ein Kunde in grösseren Mengen ein, erhält er eine Kundenkarte. Allerdings ohne vorgeschriebenen Minimaleinkauf oder Benachteiligung bei nicht vorhandener Kundenkarte, wie AA betont.

pmo
25. März 2016, 09:00
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Kommentare

  • Otto Fux - vor 9 Jahre ↑5↓9

    Schön zu Sehen was du in diesen Jahren erreicht hast. Jich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Glück im Geschäft und Familie
    Otto aus Corseaux

    antworten

  • thomas - vor 9 Jahre ↑28↓16

    Dort werden ich und viele andere niemals einkaufen gehen,wer Ihn richtig kennt,weiss warum...

    antworten

    • pesche - vor 9 Jahre ↑6↓6

      neid muss man sich erarbeiten...

    • petschi - vor 9 Jahre ↑11↓4

      Ich kenne ihn nicht,gehe aber trotzdem nicht da einkaufen,weil er zu teuer ist.

  • Viége - vor 9 Jahre ↑17↓10

    Der Laden hätte sicher Potenzial aber... Aligro in Sitten (auch für Private) und die Growa sind viel billiger als AA’s Cash & Carry. Von Lidl, Aldi und Migros Outlet schreibe ich lieber mal nicht...

    antworten

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