Justiz | Beschuldigter streitet die meisten Vorwürfe ab
Ex-Lehrer bittet Opfer um Verzeihung
Im Prozess gegen einen ehemaligen OS-Lehrer aus dem Mittelwallis hat sich der Beschuldigte bei den Opfern entschuldigt. Er gibt zu, die damals minderjährigen Mädchen in der Umkleidekabine ausspioniert zu haben. Die Hauptanklagepunkte streitet er jedoch ab.
Demnach sei es nie zu sexuellen Handlungen mit seinen damaligen Schülerinnen gekommen, behauptete der Angeklagte am Donnerstag bei der Verhandlung vor dem Kantonsgericht. Der 49-jährige Mann aus dem Mittelwallis fechtet das erstinstanzliche Urteil an. Das Bezirksgericht hatte ihn im Frühsommer zu 40 Monaten Gefängnis verurteilt. Bis ein rechtsgültiges Urteil vorliegt, gilt für ihn die Unschuldsvermutung.
Der ehemalige Lehrer räumte ein, die damals minderjährigen Mädchen in der Umkleidekabine aber nicht unter der Dusche ausspioniert zu haben. Hierfür bat er die anwesenden Opfer und deren Angehörigen bei seiner Anhörung vor Kantonsgericht denn auch «von tiefstem Herzen» um Verzeihung, wie Westschweizer Medien übereinstimmend berichten. Die Klägerinnen hingegen zeigten sich enttäuscht. Sie habe ihrem Lehrer vertraut, sagte eine von ihnen.
Die Vorwürfe, im Rahmen von Schulprojekten sexuelle Handlungen mit den Mädchen versucht oder vollendet zu haben, streitet der Angeklagte indes ab. «Es geht hier um einen Lehrer, der die schlechte Idee hatte, sich zu lange in der Umkleide aufzuhalten», wird sein Anwalt in der Zeitung «Le Temps» zitiert. 40 Monate Gefängnis seien hierfür zu viel. Der Anwalt fordert denn auch einen Freispruch für seinen Mandanten. Das Urteil des Kantonsgerichts wird demnächst erwartet.
Der Angeklagte sitzt seit dem erstinstanzlichen Verfahren im Mai in Untersuchungshaft. Gemäss «Le Nouvelliste» hat er sich bei der Verhandlung vor dem Kantonsgericht am Donnerstag beschwert, dass er von den anderen Gefängnisinsassen mit dem Tod bedroht werde.
dab
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar