Wohnbauförderung | Turtmann-Unterems zahlt mehr Geld für Sanierungen

«Es soll ein Zustupf sein»

Mehr Geld für Umbauten. Laut Präsident Christian Jäger ist im Dorfkern von Turtmann noch viel möglich.
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Mehr Geld für Umbauten. Laut Präsident Christian Jäger ist im Dorfkern von Turtmann noch viel möglich.
Foto: 1815.ch

«Ziel ist, dass weniger der Verfall, sondern vielmehr das Leben im Dorf im Zentrum steht», so Jäger.
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«Ziel ist, dass weniger der Verfall, sondern vielmehr das Leben im Dorf im Zentrum steht», so Jäger.
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Im Dorfkern von Turtmann hat es zahlreiche historische Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
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Im Dorfkern von Turtmann hat es zahlreiche historische Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Foto: 1815.ch

Quelle: 1815.ch 17.06.15 0
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Die Gemeinde Turtmann-Unterems hat in den letzten Wochen seine Wohnbauförderung angepasst. Investitionen an Altbauten im Dorfkern werden künftig höher unterstützt.

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«Ziel ist es, den Dorfkern und die Altbauten wieder zu beleben», betont der Turtmänner Gemeindepräsident Christian Jäger auf Anfrage. Die seit mehreren Jahren bestehende Wohnbauförderung wurde deshalb im Mai 2015 angepasst. Bei Sanierungen von Wohnbauten, die älter als 50 Jahre sind, erhalten Gesuchstellter neu 3'000 Franken pro ARA-Wohneinheit, währenddessen bei Neubauten 1'000 Franken ausbezahlt werden. Bei einer 5-Zimmer-Altbauwohnung mit sieben ARA-Einheiten kommen so immerhin bis zu 21'000 Franken zusammen. Voraussetzung ist, dass pro Quadratmeter Bruttowohnfläche mindestens Investitionen von 800 Franken vorgenommen werden. «Es wurden in den letzten Jahren bereits einige Umbauten umgesetzt, aber im Dorfkern ist noch viel möglich.»

Ob Scheunen, mindestens fünfzigjährige Bauten oder schützenswerter Altbauten, die bei Sanierungen noch zusätzlich unterstützt werden: Im Zentrum steht der alte Dorfteil. «Im Dorfkern von Turtmann hat es viele alte Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert und zum Teil auch Ökonomiebauten, wie Ställe und Scheunen. Da will man schon einen zusätzlichen Anreiz schaffen, diese zu Wohnraum umzunutzen.» Diese Massnahmen alleine würden aber wohl nicht ausreichen, den Dorfkern wiederzubeleben, sagt Jäger, der selbst im alten Teil von Turtmann wohnt. «Wir haben weitere Projekte in der Hinterhand, wie die Festlegung der Baulinien oder die Erstellung eines Inventars schützenswerter Bauten.»

Blick in die Zukunft

Seit Anpassung der Beträge sei bereits ein Gesuch für einen Umbau eines Einfamilienhauses vom Gemeinderat gewährt worden, erklärt der Gemeindepräsident weiter. Hinzu kämen aber auch immer wieder Neubauten, die unterstützt werden. Im Jahr werden in der Gemeinde durchschnittlich zwischen drei bis fünf Neubauten errichtet, weshalb die Belastung des Gemeindebudgets laut Jäger entsprechend abgeschätzt werden kann. Auch bei Mehrfamilienhäusern, die nicht von heute auf morgen gebaut würden, könne mit genügend Vorlaufzeit geplant werden. Zusätzlichen Schwung erhofft er sich durch den kürzlichen Verkauf des alten Werkhofs im Dorf – ein privater Investor plane dort eine Überbauung.

Der Gedanke, zusätzliche Bevölkerung nach Turtmann-Unterems zu locken, spiele sicher mit. «Die Wohnbauförderung ist aber nur ein Faktor unter mehreren. Es soll ein Zustupf sein, abgesehen von der Wohnattraktivität und vom Angebot sonst», so Jäger, der zugleich betont, dass die Bewohnerzahlen in der Gemeinde in den letzten Jahren mehr oder weniger stabil geblieben sind. Auf die Frage nach seiner Zukunftsvision erklärt Jäger weiter, dass er sich in erster Linie einen lebendigen Dorfkern wünsche. «Ziel ist, dass weniger der Verfall, sondern vielmehr das Leben im Dorf im Zentrum steht. Dann hoffe ich, dass in 25 Jahren wirklich alles lebendig ist.»

Anpassungen in Leuk

Mit seinen Fördermassnahmen ist Turtmann-Unterems nicht alleine auf weiter Flur. Andere Gemeinden im Oberwallis zahlen ebenfalls Baubeiträge, so beispielsweise die Gemeinde Leuk. Erst am 9. Juni 2015 wurde hier zwar die Förderung von Neubauten nach zehnjähriger Unterstützung an der Urversammlung eingestellt – insgesamt sind in dieser Zeit 498 Wohnungen durch Baubeiträge und zinslose Darlehen unterstützt worden, betont Gemeindeschreiber Urs Mathieu auf Anfrage. Nach wie vor gefördert werden jedoch Sanierungen bestehender Wohnungen, Fassadensanierungen historischer Bauten oder die energetische Erneuerungen von Gebäudehüllen. Pro Wohneinheit werden bei herkömmlichen Sanierungen maximal 20'000 Franken nicht rückzahlbare Beiträge oder zinslose Darlehen und bei historischen Bauten zusätzlich bis zu 30'000 Franken gesprochen.

Eine Gesamtübersicht zu weiteren Massnahmen auf kommunaler Ebene existiert gegenwärtig nicht, wie Thomas Holzer, Verantwortlicher Wohnungsbau Oberwallis beim Kanton, auf Anfrage bestätigt. Übersichtlicher gestaltet sich demgegenüber die kantonale Wohnbauförderung, durch die in den Jahren 2014 bis 2017 insgesamt 42 Gemeinden, davon 33 im Oberwallis, gefördert werden. Bei den Gemeinden handelt es sich vorwiegend um Bergdörfer in den verschiedensten Regionen des Oberwallis. «Im Fokus stehen die Förderung von Erstwohnungen in strukturschwachen Gemeinden sowie gegebenenfalls die Gewinnung von Zuzügern», erklärt Holzer die Massnahmen.

Nicht ganz 500'000 Franken

Bei Investitionen von mindestens 200'000 Franken übernimmt der Kanton sechs Prozent, wobei maximal bis zu 25'000 Franken A-fonds-perdu-Beiträge gesprochen werden. In Dorfkernen liegen die Beiträge noch etwas höher: Bis zu zehn Prozent oder maximal 50'000 Franken werden ausbezahlt. Im Jahr 2013 wurden so Subventionszusagen in der Höhe von insgesamt nicht ganz 500'000 Franken erteilt.

pmo
17. Juni 2015, 10:00
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