Revision der Klein-Matterhorn-Bahn
Erste Arbeiten für Zugseilwechsel angelaufen
Bei der höchsten Pendelbahn von Europa, der Seilbahnanlage am Klein Matterhorn werden derzeit die Zugseile ersetzt. Die anspruchsvollen Arbeiten dauern bis Ende November an.
Die Zermatt Bergbahnen AG ist nach den Vorgaben des Bundesamtes für Verkehr (BAV) dazu verpflichtet, die Seile bei den vom Unternehmen betriebenen Anlagen in Zermatt jeweils alle 7 bis 15 Jahre auszuwechseln. Nach rund 800'000 Umschlingungen und neun Jahren Laufzeit haben am 27. Oktober an der Pendelbahn zwischen Trockener Steg und Matterhorn glacier paradise auf 3'883 m die technisch höchst aufwendigen Revisionsarbeiten begonnen. Mit dem Wechsel des oberen und unteren Zugseils müssen insgesamt 7800 Meter Seil ersetzt werden.
Die Vorbereitungsarbeiten für den Zugseilwechsel sind bereits im Sommer angelaufen. Mit einem speziellen Kraftfahrzeug wurden die neuen Seilstränge im August zur Bergstation auf Trockener Steg transportiert. Die Lieferung der besonderen Fracht konnte in zwei Etappen zu jeweils drei Tagen abgewickelt werden.
Am 27. Oktober konnten schliesslich die unmittelbaren Arbeiten an der Seilbahnanlage in Angriff genommen werden. Dazu stehen derzeit 11 Spezialisten im Einsatz. Zunächst wurde durch den Antrieb im Tal das neue obere Zugseil aufgezogen, um danach mit dem alten Zugseil verbunden zu werden. Nach dem Einzug des neuen Seils konnte in der Folge die Kabine der rechten Fahrbahn ins Tal befördert werden, sodass sich derzeit beide Kabinen der Pendelbahn in der Talstation auf Trockener Steg befinden. Analog zum Zugseilwechsel hat man das abgezogene untere Zugseil in Bündeln zu 2,5 Tonnen zum Abtransport vorbereitet. In den kommenden Tagen steht die Befestigung des neuen unteren Zugseils an der Kabine der Fahrbahn links an. Anschliessend wird diese zur Bergstation gezogen.
Beste Bedingungen haben bisher dafür gesorgt, dass die Arbeiten am Zugseilwechsel planmässig voranschreiten. «Das Wetter spielt eine bedeutende Rolle für die reibungslose Abwicklung des Seilwechsels. Starke Winde könnten auf solcher Höhe die Arbeiten stark einschränken und verzögern, sowie den Abschlusstermin in Frage stellen», so Peter Julen, Technischer Leiter der Zermatt Bergbahnen AG zu den Herausforderungen.
Die Kosten für den Wechsel der Seile belaufen sich auf rund eine halben Million Franken. Die Revisionsarbeiten an der Klein-Matterhorn-Bahn dauern gemäss der Zermatt Bergbahnen AG bis am 21. November. Der reguläre Bahnbetrieb wird am 22. November wieder aufgenommen.
Die ausgemusterten Seile aus Zermatt sollen in Myanmar, im Rahmen eines sozialen Projekts im Brückenbau wiederverwendet werden. Die 7,8 Kilometer langen Stränge reichen dort für den Bau von rund 20 Brücken aus, welche von rund 100'000 Menschen benutzt werden können.
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