Drama von Chamoson | Eltern von vermissten Lisa kämpfen weiter
«Wollen ihr Adieu sagen»
Am 11. August wurde die sechsjährige Lisa von einer Schlammlawine mitgerissen. Ihre Eltern wollen, dass man weiter nach ihr sucht.
Es ist das erste Mal, dass sich die Eltern an die Öffentlichkeit wenden. In einem Interview mit dem «Nouvelliste» bedankt sich das Paar aus Frankreich bei den Walliser Einsatzkräften und Behörden. Man habe sich sehr herzhaft um sie gekümmert. Die Einsatzkräfte hätten oft Tränen in den Augen, wenn sie abends mit leeren Händen dastehen, sagen die beiden.
Die Mutter und das Kind waren an diesem verhängnisvollen Augusttag bei Bekannten zu Besuch. Ein Freund der Familie wollte die sechsjährige Lisa in einem Auto vor der Schlammlawine in Sicherheit bringen. Der Wagen wurde aber von den Geröllmassen erfasst. Die beiden Insassen wurden bis heute nicht gefunden. «Seither erleben wir einen Albtraum, der einfach nicht aufhören will», sagen Lisas Eltern im aufwühlenden Gespräch. «Es ist die Hölle.»
Die Eltern wählten den Gang an die Öffentlichkeit, weil sie der aufwendigen Bergungsaktion ein Gesicht geben wollen. Gleichzeitig wollen sie weiterkämpfen und verlangen von den Beteiligten, dass die Suche nicht eingestellt wird, bis man Lisa und die andere Person gefunden hat. «Wir wollen ihr Adieu sagen.» Die Eltern befürchten, dass man die Bergungsversuche demnächst einstellen wird. Gemäss ihrer Aussagen werden die bisherigen Kosten der Einsatzkräfte von der Gemeinde Chamoson gestemmt. Zudem läuft eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft, um die Verantwortlichkeiten rund um das Drama zu prüfen.
dab
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar