Tourismus | Eischoll weiht seine neue Sesselbahn ein
Meisterliche Willensleistung
Am Samstag ist in Eischoll die neue Vierer-Sesselbahn eingeweiht worden. Der Weg bis zu diesem Freudentag war eine beschwerliche Berg- und Talfahrt, um es in der Branchensprache zu sagen. Doch dank dem Engagement des Gemeinderats und den touristischen Verantwortlichen und nicht zuletzt der ganzen Bevölkerung konnten sämtliche Hürden erfolgreich gemeistert werden
"Was mit dem Skilift "Strigge" im Jahre 1966 begonnen hatte, und 1980 mit dem Bau der alten Sesselbahn seine Fortsetzung gefunden hat, geht heute mit der Einweihung der neuen Bahn weiter", sagte Gemeindepräsident Fabian Brunner bei der Einweihungsfeier, an der er auf die Entstehungsgeschichte der neuen Bahn zurückblickte. Nach ersten Sitzungen im September 2013, dem Kick-Off-Tag der Finanzierungsgruppe Sportbahnen Eischoll Augstbord im Dezember 2014 wurde am 28. Februar bei den Zweitwohungsbesitzern eine Konsultativabstimmung durchgeführt, an der diese darüber befragt wurden, ob sie bereit dazu sind, für die Finanzierung der neuen Bahn in den kommenden 16 Jahren eine Kausalabgabe bezahlen zu wollen. "77 Prozent der Zweitwohungsbesitzer haben dazu Ja gesagt. Und beim Urnengang, als die Bevölkerung darüber abstimmte, nahmen 75 Prozent die Vorlage an", erinnerte Fabian Brunner. Eigentlich schien damit die Finanzierung der Bahn gesichert.
Urplötzlich auf Feld 1 zurückgeworfen
Doch dann kam am 18. November 2016 der Entscheid des Kantons, dass die Homologierung des Tourismusfonds, der mit den Kausalabgaben gespeist werden sollte, abgelehnt werde. Die Finanzierung war auf einen Schlag auf Feld 1 zurückgeworfen worden. Der Schock sass tief. Nicht nur im Gemeinderat und bei den touristischen Verwantwortlichen, sondern in der ganzen Bevölkerung. Doch die Eischler steckten nicht auf. Im Gegenteil: es gelang ihnen, innert kürzester Zeit eine neue Finanzierung aufzugleisen. Nicht weniger als 460 freiwillige Einzelverträge konnten abgeschlossen werden, so dass auf diesem Weg 1,9 Millionen Franken aufgebracht wurden. Die restlichen 1,9 Millionen für den Totalbetrag von 3,8 Millionen werden von der Burger- und der Munizipalgemeinde bezahlt. Der Rest ging schnell und überaus sportlich, wie es sich für eine Sportbahn gehört: am 15. März 2017 war die Finanzierung unter Dach und Fach, am 21. Juni erhielt man die Baubewilligung. und erst vor zwei Tagen flatterte auch die Betriebsbewilligung ein. Sozusagen punktgenau und noch rechtzeitig für die Eröffnungsfeier.
Hoch lebe das Eischler-Rudel
Nino Brunner, seines Zeichens VR-Präsident der Tourismus-Investitions AG, dankte allen, die für das gute Gelingen beigetragen haben: "Ohne euch alle stünden wir heute nicht hier. Ich will ein Zitat von George Martin verwenden "wenn der Schnee fällt und die weissen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt". In diesem Sinne wünsche ich uns, dass das Rudel hier in Eischoll noch lange weiter lebt. Natürlich nicht das Wolfsrudel im Augstbord, sondern das Eischlerrudel".
Werner Koder
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