Energie | Termingerechte Fertigstellung und unfallfreier Bauablauf
Kraftwerk Heidadorf in Visperterminen eingeweiht
Das zweistufige Kraftwerk Heidadorf in Visperterminen hat heute Mittwoch offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Ortspfarrer Christian Suresh nahm die Einweihung unter Anwesenheit zahlreicher Behördenvertreter, Projektbeteiligter und Gäste bei der Zentrale «Stundhüs» vor.
Das Wasser der Gamsa wurde schon seit den frühen 1900er-Jahren zur Stromgewinnung im nun stillgelegten Kraftwerk «Riedji» genutzt, bevor es im Ackersand ein weiteres Mal turbiniert wurde. Nach Ablauf dieser einstigen Konzession haben sich die Bauherren auf ein neues Nutzungskonzept, bestehend aus einem Wasserschloss und zwei Kraftwerkszentralen, geeinigt. Die erste Zentrale befindet sich unterhalb des Dorfs Visperterminen beim Weiler «Chrizji», die untere an der Kantonsstrasse im «Stundhüs» – direkt an der Vispa.
Der Terbiner Gemeindepräsident Rainer Studer und der Verwaltungsratspräsident der Kraftwerk Heidadorf AG, Renato Kronig, zeigten sich erfreut über die termingerechte Fertigstellung, aber auch dankbar über den unfallfreien Bauablauf. Die Bauzeit betrug rund anderthalb Jahre. In dieser Zeit wurden nebst den drei genannten Hauptgebäuden Druckleitungen auf rund 3.8 Kilometern Länge verlegt. Die Leitungsführung beinhaltete dabei Forststrassen, landwirtschaftliche Flächen, Wald und Steilpartien in abschüssigem Gelände. Zwecks Einhaltung des Terminplans wurde im Sommer 2017 an bis zu neun Baustellen gleichzeitig gearbeitet.
Bereits ein Jahr zuvor wurde die Fassung bei der «Nidristi Alp» im Nanztal durch die Gemeinde Visperterminen komplettsaniert. Hier wird das Wasser aus der Gamsa gefasst, bevor es durch den bestehenden Gebidumstollen nach Visperterminen geleitet wird. Zwischen dem nachgelagerten, neuen Wasserschloss «Muttji» und der unteren Zentrale an der Vispa kann das Wasser in einer Maximalmenge von 650 Litern pro Sekunde auf einer Höhendifferenz von rund 1000 Metern zur Stromgewinnung genutzt werden.
Die Eigentümer erhoffen sich, mit der neuen Kraftwerksanlage jährlich rund 16 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie erzeugen zu können. Dies entspricht dem mittleren Verbrauch von 4000 Haushalten. Hierfür haben sie Investitionen von 16.5 Millionen Franken getätigt. Eigentümerin der Anlage ist die Kraftwerk Heidadorf AG. An ihr sind die Stadtgemeinde Brig-Glis und die EnBAG AG mit je 40 Prozent, die Gemeinde Visperterminen mit 18 Prozent sowie der lokale Energieversorger EW Riedbach mit 2 Prozent beteiligt.
pd/map
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