Garten im Oktober | Ingrid Furrer weiss, was Igel vor dem grossen Winterschlaf brauchen
Gartenjahr – Ein Winterquartier fürs Stacheltier
In den Herbstmonaten bereiten sich Igel auf den Winterschlaf vor. Was Gartenbesitzer jetzt tun können, damit die stacheligen Gesellen die kalte Jahreszeit gut überstehen, weiss Igelkennerin Ingrid Furrer.
«Im Herbst», so Ingrid Furrer, die in Agarn eine Igel-Rettungsstation führt, «fressen sich Igel ihre Energiereserven für den Winterschlaf an.» Auf der Suche nach Nahrung stromern sie nun durch unsere Gärten. Es sei deshalb wichtig, dass Hobbygärtner Strauchabschnitte, Äste, Zweige oder abgefallenes Laub liegen lassen. «Hier finden sie das dringend benötigte Futter wie Insekten, Regenwürmer, Spinnen, Schnecken oder andere Nahrung.» Gleichzeitig würden unaufgeräumte, wilde Gartenecken, wo Ast- und Laubhaufen noch toleriert werden, von den kleinen Raubtieren bereitwillig als Winterquartier bezogen. Es sei leider ein weit verbreiteter Irrglaube, Gärten für die kalte Jahreszeit pingelig genau ab- und aufräumen zu müssen. Die unnötigen Aufräumaktionen schaden nicht nur den Igeln sondern sämtlichen Wildtieren.
Wer die kleinen Raubtiere bei deren Vorbereitung auf den Winter unterstützen möchte, kann gemäss Furrer eine Futterstelle mit trockenem Katzenfutter und Wasser einrichten. «Wer einen Igel in den Herbstmonaten in der Dämmerung entdeckt, braucht sich aber in der Regel keine Sorgen zu machen», so die Igelpflegerin, die in diesem Jahr bereits zehn hilfsbedürftige Wildtiere in Pflege genommen hat. «Um Igeln ein gemütliches Winterquartier zu bieten, braucht es nicht viel.» Der Schlafplatz sei zunächst vor Regen und Schnee zu schützen, so Furrer. Backsteine und ein darübergelegtes Brett, ein Asthaufen oder eine Styropor- oder Holzkiste, welche auch von aussen mit natürlichem Material bedeckt werden, würden als Winterquartier meist ausreichen.
Welchen Gefahren Igel im Siedlungsraum ausgesetzt sind, wie sich Hobbygärtner für die Wildtiere engagieren können und wie man reagieren muss, wenn man verwaiste Jungigel oder kranke und verletzte Tiere findet, lesen Sie in der heutigen Ausgabe des «Walliser Boten.»
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