Transport | GV des Nutzfahrzeugverbandes Sektion ASTAG Oberwallis in Brig-Glis
Ein reich befrachtetes Jahr
Verbandspräsident Fridolin Seiler kann befriedigt auf das Jahr 2018 zurückschauen. Es gelte aber weiterhin den Fokus nicht zu verlieren und die künftigen Schwierigkeiten ins Auge zu fassen.
Um die hundert Mitglieder fanden sich am Samstagmorgen im Pfarrheim von Brig-Glis ein, um die 59. Generalversammlung der Sektion ASTAG Oberwallis abzuhalten.
Vorherrschendes Thema war das Kabotageverbot, also das Verbot von Transportdienstleistungen innerhalb der Schweiz durch ausländische Verkehrsunternehmen. «Wenn dieses Gesetz fällt, stehen wir Transporteure vor dem aus», sagte Verbandspräsident Fridolin Seiler. Der Kostendruck, der durch das Eindringen ausländischer Unternehmen in die Schweiz entstehen würde, wäre das Todesurteil für die einheimischen Unternehmen. Aktuell wird Kabotage noch gebüsst, deshalb dankte Seiler im gleichen Atemzug für die Anstrengungen von Seiten des Kantons und der Polizei: «Die Kontrollen sind gut und die Bussen angemessen», sagte er.
Bruno Abgottspon, Chef der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt (DSUS) informierte in seiner Ansprache, dass der Bussenkatalog überarbeitet worden sei. Obwohl von einem Katalog nicht wirklich die Rede sein könne, sonder eher von «Bussenbereichen», wie er sagte. Schliesslich müsse im Falle eines Vergehens ein Richter die Busse anhand diverser Kriterien wie Lohn, Vermögen, Zivilstand, u.ä. des ausländischen Lastwagenchauffers eruieren.
Weitere Probleme sprach der angereiste Zentralpräsident und Nationalrat Adrian Amstutz an: Fahrermangel, Nachwuchsrekrutierung, aber auch Probleme mit den neuen Technologien. «Wir müssen zusammenstehen», sagte er, «denn in Zukunft wird es nicht einfacher.» Ein Dorn im Auge sind ihm auch die Jugendlichen, die zurzeit für den Klimaschutz auf die Strasse gehen. Diese würden nicht auf Konsumgüter verzichten wollen, die sie auf Zalando oder ähnlichen Seiten für wenig Geld kaufen können, «aber die Transporte der Waren möchten sie aus Klimaschutzgründen verhindern.» Das ergebe keinen Sinn.
Philipp Matthias Bregy, der neu in den Nationalrat nachgerückt ist, schoss ebenfalls Spitzen gegen die Klimastreike: «Ich hätte auch gegen alles protestiert, um an einem Freitagnachmittag nicht in die Schule zu müssen», sagte er. Umgehend relativierte er diese Aussage aber auch wieder: «Wir müssen aber diese Ängste ernst nehmen.»
Es brauche Massnahmen zum Schutze des Klimas, diese dürften aber nicht in Benzinpreiserhöhungen oder neuen Abgaben für Transportunternehmen gipfeln, sagte Bregy. Denn damit würden insbesondere Berg- und Randregionen bestraft.
Mehr zur GV der Sektion ASTAG Oberwallis lesen Sie im Walliser Bote vom Montag, 18. März 2019.
awo
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