Klima | Bisher wärmstes Jahr seit Messbeginn

2015 - Ein Jahr der Wetterextreme

Passend zu den Wetterextremen des Jahres 2015 bleibt der Winter schneearm und zu mild.
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Passend zu den Wetterextremen des Jahres 2015 bleibt der Winter schneearm und zu mild.
Foto: Klaus Minnig

Das Sturmtief Niklas wütet auf den Pisten Zermatts.
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Das Sturmtief Niklas wütet auf den Pisten Zermatts.
Foto: Leander Wenger

Der vergangene Sommer geht als Hitzesommer in die Geschichte ein.
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Der vergangene Sommer geht als Hitzesommer in die Geschichte ein.
Foto: Willy Zengaffinen

Auch im Herbst bleibt der Regen aus.
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Auch im Herbst bleibt der Regen aus.
Foto: Willy Zengaffinen

Quelle: 1815.ch 31.12.15 1
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Das Jahr 2015 brachte wettermässig viele Höhepunkte, aber auch einige Tiefpunkte. Insgesamt löst es schweizweit gesehen das Jahr 2014 als bisher wärmstes Jahr seit Messbeginn mit einem voraussichtlichen Temperaturüberschuss von 1,3 Grad ab.

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Das Jahr 2015 hat wettermässig gleich voll losgelegt. Dank dem Schnee aus dem vergangenen Jahresende 2014 sowie den anfangs kalten Temperaturen konnte zu Beginn des Monats Januar an vielen Orten im Flachland dem Ski-, Snowboard- und Langlaufsport gefrönt werden. In der Folge wurde es rasch milder und verbreitet sehr nass, in den Bergen kann der Januar als sehr schneereich bezeichnet werden.

Der folgende Februar schien dies zu kompensieren, es fiel deutlich zu wenig Niederschlag. Auf den Bergen herrschte dementsprechend oft perfektes Skiwetter, im Flachland musste man sich oft mit Nebel und Hochnebel auseinandersetzen.

Frühling: Sturm «Niklas» und viel Sonnenschein

Dafür entschädigt hat der März, dieser fiel in der ganzen Schweiz vorerst deutlich zu mild und zu sonnig aus. Am letzten Tag des Monats sorgte jedoch Sturm «Niklas» für etwas Aufregung. Er blies mit bis zu 165km/h auf dem Crap Masegn. In Strengelbach AG sowie in Schaffhausen wurden mit 119km/h respektive 118km/h Böenspitzen in Orkanstärke gemessen, entsprechend gab es auch im Flachland Sturmschäden.

Der typischerweise für sein launisches Wetter bekannte vierte Monat im Jahr, der April, hat sich gemässigt gezeigt. Quasi als Vorbereitung auf den Hitzesommer fielen sowohl der April als auch der Mai leicht zu warm aus. Im April gab es verhältnismässig viel, im Mai eher zu wenig Sonnenschein.

Sommer: Eine Hitzewelle nach der anderen

Der gesamte Sommer bleibt wohl noch lange als heiss und sehr trocken in Erinnerung. Gemittelt über die drei Sommermonate Juni, Juli und August fiel der Temperaturüberschuss mit 2 bis 2,5 Grad verbreitet sehr gross aus. Schweizweit gesehen stellt der Sommer 2015 der zweitwärmste Sommer nach dem Hitzesommer 2003 dar.

War bereits der Juni leicht zu warm, lief der Sommer 2015 im Juli zur Hochform auf, es folgten gleich zwei Hitzewellen hintereinander. Am heissesten war der 7. Juli, mit einem Hitzerekord von 39,7 in Genf. Nie zuvor war es auf der Alpennordseite derart heiss! Zum absoluten Schweizerrekord von 41,5 Grad in Grono aus dem Hitzesommer 2003 fehlte nicht mehr viel. Gesamthaft betrachtet war der Juli 2015 der wärmste Juli überhaupt seit Messbeginn. Den Abschluss bildete der August mit zwei kürzeren Hitzewellen.

Genauso aussergewöhnlich wie die Hitzewellen war der Überschuss an Sonnenstunden sowie der verbreitete Mangel an Niederschlag. Vielerorts war dieser Sommer trockener als der Rekordsommer 2003, temperaturmässig konnten aber die Rekordwerte von 2003 teils deutlich nicht erreicht werden. Die Hitzewellen waren mit den mittleren Tageshöchsttemperaturen gemittelt über sieben Tage allerdings praktisch auf dem selben Niveau wie die Hitzewellen im Hitzesommer 2003.

Bedingt durch den konvektiven Niederschlag im Sommer zeigt sich bei der Niederschlagssumme kein einheitliches Bild. Gegenüber der verbreiteten Trockenheit stehen auch extreme Niederschlagsereignisse wie der Starkniederschlag vom 14. Juni, der in der Ostschweiz für überflutete Autobahnen sorgte. Insgesamt ging der Sommer jedoch deutlich zu trocken über die Bühne.

Herbst: Regen bleibt aus

Dementsprechend wäre Regen im Herbst wichtig gewesen, sowohl für die Gewässer wie auch die vielen Pflanzen. Diesem Anspruch konnten die Herbstmonate aber alles andere gerecht werden. Nach einigen starken Niederschlagsereignissen im September sowie einem kurzen Wintereinbruch in den Bergen mit 20-30cm Schnee am 23. September verliefen der Rest des Septembers sowie die Monate Oktober und November verbreitet deutlich zu trocken und teils zu mild.

Im Oktober fielen vielerorts weniger als die Hälfte des üblichen Niederschlags, der November war ebenfalls zu trocken, im Süden und in Graubünden fiel stellenweise gar kein Niederschlag! Ebenfalls übertraf der November temperaturmässig den Durchschnitt um 1,5 bis 3,5 Grad! Damit war dieser Monat nicht nur der drittwärmste November seit Messbeginn, örtlich war er auch doppelt so sonnig wie normal.

Winter: Frühlingstemperaturen in Basel

Wie könnte es anders sein in diesem von Rekorden geprägten Jahr, setzte der Dezember nochmals einen drauf. Schweizweit liegt der Dezember 2015 3,4 Grad über der langjährigen Norm von 1981-2010. Dies ist Rekord in der seit 1864 existierenden Messreihe. Im Flachland wurde verbreitet ein Temperaturüberschuss von 2 bis 3 Grad verzeichnet, in der Höhe war es gar 4 bis 6 Grad zu warm. Somit wurde der bisherige Temperaturrekord auf dem Säntis (-2,4 Grad, Dezember 1989) um über 2 Grad übertroffen (-0,2 Grad, Dezember 2015).

Zudem fiel verbreitet nur 10 bis 20% des üblichen Niederschlags, im Süden blieb der Regen fast komplett aus. Zum Schluss erreichte die Sonnenscheindauer an diversen Stationen wie Basel, Chur, Davos, Interlaken oder auf dem Zürichberg neue Rekorde, es wurden oftmals doppelt so viele Sonnenscheinstunden gemessen, wie dies in einem Dezember üblich ist. Solche Werte (Durchschnittstemperatur sowie Sonnenscheindauer) entsprechen für das Beispiel Basel-Binningen eher einem durchschnittlichen März als einem Wintermonat.

pd/map
31. Dezember 2015, 17:00
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Kommentare

  • Hans peter - vor 9 Jahre ↑0↓0

    ich fand diesen artikel sehr lehrreich und toll

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