DV | Konsultativabstimmung über einen Austritt aus dem Schweizer Dachverband
Walliser Jäger stimmen gegen Austritt
Vor einem Jahr stimmten die Delegierten des Walliser Jägerverbandes an ihrer Jahresversammlung in Wiler geschlossen für einen Austritt aus dem Schweizer Dachverband. Auslöser für die damalige Konsultativabstimmung waren völlig gegensätzliche Positionen des Walliser und des Schweizer Verbands bei den Themen Jagdgesetz und Wolf. An der heutigen Delegiertenversammlung in Orsières wurde erneut über einen Austritt befunden, doch diesmal stimmte die Mehrheit der Delegierten dagegen. Der Präsident des Walliser Jägerverbands Daniel Kalbermatter sieht eine Besserung in den strittigen Punkten.
Man habe im vergangenen Jahr gute Gespräche mit dem Vorstand des Dachverbands führen können, ist Daniel Kalbermatter, Präsident des Walliser Jägerverbands, überzeugt. Punkto Jagdgesetz sieht es so aus, dass – auch wenn ausserkantonale Jagdpatente im Wallis anerkannt werden müssen – die Entscheidungsgewalt nach wie vor bei den Kantonen bleibe, führt Kalbermatter aus. Beim Thema Wolf dürfte sich eine Konsensfindung schwieriger gestalten.
Beim Walliser Verband plädiert man für eine komplette Aufhebung des Schutzstatus der Wölfe, damit der Kanton den Bestand selber regulieren kann. Der Dachverband setzt sich für eine Herabsetzung des Schutzstatus von «streng geschützt» auf «geschützt» ein und vertritt damit die gleiche Position wie der Bundesrat. Als «geschütztes» Tier dürfte der Wolfsbestand dezimiert werden, falls die Tiere trotz Präventionsmassnahmen grossen Schaden anrichten oder Menschen gefährden.
Ein weiteres grosses Thema an der diesjährigen Delegiertenversammlung betraff den langen und harten Winter. Die schlimmen Befürchtungen wurden hier jedoch nicht bestätigt, so Peter Scheibler, Chef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere. Gemäss aktuellen Zahlen beläuft sich das Fallwild zwischen dem 1. Januar und dem 27. April auf etwa 460 Tiere. Nach dem sehr harten Winter im Jahr 2009 waren es über 1000 Tiere. Damals hätte man es nicht für nötig erachtet, die Jagd anzupassen. An der Jagd auf das Rotwild wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Bei der Gämsejagd hingegen gibt es leichte Einschränkungen: Es dürften heuer keine Bonustiere geschossen werden und ein Jäger darf einen Bock und eine Geiss schiessen – und nicht wie sonst auch zwei Geissen.
Mehr zur Delegiertenversammlung in Orsières im Walliser Bote vom Montag, dem 30. April.
mas
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