Jacques Melly | Angeschlagener Staatsrat redet sich Frust von Seele
«Habe keinen Bock zurückzutreten»
Mit grosser Spannung wurde im Grossen Rat die Debatte über den Quecksilber-Bericht erwartet. Der Druck auf den zuständigen Staatsrat Melly war enorm. Aber aufgeben will er nicht. Im Gegenteil.
Jacques Melly redete sich am Donnerstagmorgen regelrecht seinen Frust von der Seele. Der Walliser CVP-Staatsrat wurde in den vergangenen Tagen heftig kritisiert, bei der Aufarbeitung des Dossiers rund um die Quecksilberverschmutzung Fehler gemacht und sein eigenes Departement nicht im Griff zu haben. Rücktrittsforderungen seitens der Unterwalliser SP und SVP lagen in der stickigen Luft des Grossratssaals.
Aber Melly zeigte keine Anzeichen, nervös zu sein – im Gegenteil. «Ich haben keinen Bock zurückzutreten», sagte er sinngemäss. «Ich bin auch nicht amtsmüde. Vor euch steht ein Staatsrat, der in vollem Besitz seiner Kräfte ist.»
Ob Mellys beherzter Auftritt einem Befreiungsschlag gleichkommt, wird sich aber wohl erst am Freitag zeigen. Die SVP Unterwallis will dem CVP-Staatsrat die Dienststelle für Umwelt wegnehmen. Derzeit sieht es nicht danach aus, dass der entsprechende Vorstoss eine Mehrheit findet.
dab
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