Fotografie | Distel, Nebelrose, Ballonpflanze – mit leisem Licht bemalt
Der Zermatter Jean-Pierre Perren zeigt in Zürich seine Fotoserie «Blumenlicht»
Mehr als 150 nationale und vereinzelt internationale Fotografen zeigen vom 6. bis zum 10. Januar 2017 in den Industriehallen auf dem Zürcher Maag Areal anlässlich der «photo17» ihre liebsten Bilder des Jahres. Der Zermatter Jean-Pierre Perren ist an der grössten Werkschau für Schweizer Fotografie mit seiner aktuellen Bildstrecke «Blumenlicht» vertreten.
Jean-Pierre Perrens kunstvolle Fotoreihe «Blumenlicht», die während des Jahres 2016 entstanden ist, umfasst bisher sieben Bilder. Sie alle zeigen blühende Blumen, die der 31-jährige Bildkünstler jedoch bei ungewöhnlichen Lichteinflüssen in Szene gesetzt hat.
Durch das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten werde die natürliche Farbenpracht der Pflanzen mitunter betont, gelegentlich aber auch verhüllt, «wodurch sich die Blumen von einer mystischen, zuweilen von einer unheimlichen Seite zeigen», beschreibt der Walliser seine eigenwilligen Fotografien, die unter anderem Distel, Nebelrose, Ballonpflanze oder Chrysantheme zeigen. Ziel seiner Arbeit, welche als Langzeitprojekt angelegt ist und künftig noch erweitert werden soll, sei es, «die uns allseits bekannte Schönheit der Blumen in ungewöhnlicher Weise abzulichten».
Licht fördert Unsichtbares zu Tage
Vor allem die späten Sommerabende hätten ihn zu dieser fantastischen Fotostrecke inspiriert, blickt Perren, der sich seine fotografischen Kenntnisse ausschliesslich durch Selbstunterricht angeeignet hat, auf die Anfänge seines derzeitigen Projekts zurück. «Mir ist aufgefallen, dass die Blüten und Blätter bei tiefem Sonnenstand vom Licht geradezu durchleuchtet werden. Dadurch werden faszinierende Details, die dem Betrachter bei normalem Tageslicht verborgen bleiben, erst sichtbar», beschreibt der Freizeitfotograf seine Intension, die Kamera gerade auf jene versteckten Feinheiten zu richten. Im Atelier habe er deshalb mit ungewöhnlichen Lichteinflüssen experimentiert. «Mithilfe meines Assistenten Benjamin Ottiger und mittels der sogenannten Lichtmalerei-Technik sind uns die Aufnahmen, welche nun an der kommenden ’photo17’ gezeigt werden, schliesslich gelungen.»
Perren geht etwas genauer auf die angewendete Arbeitstechnik ein, die den Erschaffern viel Zeit und Geduld abverlangte. «Um diese ’Welt’ zu erschaffen, wird der Raum vollständig abgedunkelt.» Die Protagonistin, die Blume, werde, nachdem diese fixiert und scharf gestellt worden sei, «mit nur kleinen Lichtquellen teils mehrere Minuten lang bemalt». Entsprechend poetisch zeigt sich sodann das Ergebnis und liest sich auch die Umschreibung der Bilder: «Manchmal werden die Blumen nur sanft geküsst von einem warmen Licht, ein anderes Mal durchbohrt es sie und lässt sie erstrahlen».
Wie der Heimwehwalliser Jean-Pierre Perren zur Fotografie gefunden hat und was es ihm bedeutet mit seinen Bildern bereits zum dritten Mal an der Zürcher Werkschau vertreten zu sein, lesen Sie im «Walliser Boten» vom 4. Januar 2017.
pan
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Kommentare
Alissa - ↑1↓0
Klasse! Ich hoffe das ich zeit finde diese schöne Strecke in Zürich persönlich zu sehen.
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Josef Tauffer - ↑1↓0
Tolle Kunstwerke!
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