Landwirtschaft | Schafzüchter können nicht auf Entschädigung hoffen
Saaser Mutten-Diebe kommen vor den Richter
Vor bald zwei Jahren wurden im Ofental nahe der Grenze zu Italien mehr als 100 seltene Saaser Mutten gestohlen. Nun müssen sich fünf in die Angelegenheit verwickelte Personen vor einem Gericht in Verbagna verantworten.
Herbert Zurbriggen aus Saas-Grund, dem im Herbst vor zwei Jahren 14 seiner 25 Saaser Mutten gestohlen wurden, bestätigt gegenüber «1815.ch»: «Wir wissen von den Ermittlern in Domodossola, dass die Gerichtsverhandlung im Frühjahr 2016 stattfinden soll.» Sowohl der Schaf-Dieb, der die 103 Mutten im Herbst 2014 mit einem Hund nach Italien getrieben hatte als auch dessen Vater und seine Lebenspartnerin – sie haben die Schafe vermutlich an ein Schlachthaus verkauft – seien geständig. Indes würden auch ein Metzger und ein Veterinär aus Italien vor Gericht zur Rechenschaft gezogen.
Die Hoffnung auf finanzielle Entschädigung haben die betroffenen Saaser Schafzüchter aufgegeben. «Die Täter haben kein Geld – oder sie tun zumindest so», erklärt der 77-Jährige. Dass dem wohl mittellosen Dieb von den Behörden inzwischen ein Alpverbot im Grenzgebiet auferlegt wurde, ist dabei nur eine kleine Genugtuung für die Schäfer aus dem Wallis.
Züchter Zurbriggen musste sich vor rund einem Monat ein letztes Mal in dieser leidigen Angelegenheit nach Domodossola aufmachen. Er holte die Glocken seiner verschwundenen Tiere ab. Und auch hier mussten sich die Züchter bloss mit einem Teilerfolg zufrieden geben: «Von etwa 80 Glocken haben wir nur die Hälfte zurück erhalten.» Dennoch blickt Herbert Zurbriggen positiv in die Zukunft. Mit starken Zuchttieren baut er derzeit eine neue intakte Schafherde auf.
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