Kultur | Am möglicherweise letzten Lötschentaler Kolloquium
Die Walser im Fokus
Alle zwei Jahre geht im "magischen Tal" das Lötschentaler Kolloquium über die Bühne. Fachleute und Interessierte diskutieren dabei jeweils über ein Thema, das für das Lötschental von besonderem Belang ist. So auch am Freitag und Samstag, als die Walser im Zentrum des Interesses standen.
Bereits gestern wurden die gut 60 Teilnehmenden des Kolloquiums über die neuesten Walserforschungen informiert. Deutschschweizer mit Walser Wurzeln präsentierten sodann ihre Familiengeschichte, und die Autorin Therese Bichsel stellte ihr Buch "Die Walserin" vor, in welchem sie die Geschichte einer Auswandererfamilie vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert nachzeichnet.
Am Samstag stand alsdann ein Gespräch mit Emil von Allmen aus Gimmelwald auf dem Programm. Seine Vorfahren waren einst aus dem Lötschental ins Berner Oberland ausgewandert. Eine knappe Stunde lang plauderte von Allmen mit Moderatorin Franziska Werlen über das "Walser-Sein", typisches Brauchtum und natürlich über die Geschichte der Walser-Wanderungen ins Berner Oberland.
Später präsentierte Musiker Beat Jaggy seine Forschungen zum alten Lötschentaler Liedgut. Bald stellte sich heraus, dass zwar viele Lieder sowohl in Ferden, Kippel, Wiler und Blatten gesungen – jedoch jeweils ein wenig anders interpretiert werden. Einige Stücke seien übrigens auch weit über die Talgrenzen hinaus bekannt, weshalb es möglich sei, dass es sich bei ihnen um Walser Liedgut handle.
Das 11. Lötschentaler Kolloquium könnte derweil auch das letzte gewesen sein. Bereits nach der zehnten Ausgabe habe man erwogen, den Diskussionszirkel nicht mehr weiterzuführen. Das diesjährige internationale Walsertreffen im Lötschental (5. bis 8. September) sei jedoch Grund genug gewesen, eine weitere Veranstaltung durchzuführen, erklärt Franziska Werlen.
Mehr zum Lötschentaler Kolloquium lesen Sie im Walliser Boten vom Montag, 13. Mai.
pac
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